Der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel ist ein Gebiet zwischen Alpen und ungarischer Tiefebene, zwischen pannonischem und alpinem Klima und auch deshalb einzigartig, weil er der erste grenzüberschreitende Nationalpark war. Sein Zustandekommen war allerdings alles andere als einfach.
Sendungshinweis
„100 Jahre – 100 Plätze“, ORF2 Burgenland, 21.1.2021
Lange Gründungs-Geschichte
Die Absicht das Gebiet östlich des Neusiedler Sees zu schützen, geht bis in die 1930er Jahre zurück. Bereits damals hatte der österreichische Natutschutzbund erste Flächen gepachtet. Es sollte aber noch 60 Jahre dauern bis alle Interessen unter einen Hut gebracht werden können. Schlussendlich wurde 1993 der Vertrag zur Errichtung unterzeichnet. „Das war eigentlich beinahe unumgänglich, weil wir im Seewinkel beinahe die einzige Landschaft in Europa haben, die jene Lebensräume – die Salzlacken, den Steppensee – aufweisen können“, sagt Johannes Ehrenfeldner, Direktor des Nationalparks.
Sensibles Ökosystem bedroht
Aber diesem sensiblen Ökosystem setzen viele Begehrlichkeiten zu. Viele Menschen verbringen ihre Freizeit oder ihren Urlaub in der Region. Wer es sich leisten kann, will am Wasser bauen und wohnen. Nicht zuletzt gefährdet die Klimakrise das Gebiet. Durch die Trockenheit sind die Kerngebiete des Nationalparks mit den Salzlacken bedroht. „Wir werden ganz verstärkt versuchen die Salzlacken zu retten, denen es wirklich nicht gut geht. Es müssen Entwässerungskanäle mit gesteuerten Wehranlagen aufgestaut werden. Wir müssen von einer alpinen zu einer mediterranen Wasserwirtschaft kommen, wo Wasser nicht abgeleitet, sondern zurückgehalten wird“, so Ehrenfeldner.
„100 Jahre – 100 Plätze“: Der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel
Und so besteht die berechtige Hoffnung, dass auch noch kommende Generationen den Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel als einzigartige Naturlandschaft kennenlernen werden.