Bereits im Mittelalter gab es in Eisenstadt eine jüdische Gemeinde; Mitte des 19. Jahrhunderts lebten in der selbstständigen Gemeinde „Unterberg-Eisenstadt“ 876 Juden. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 wurde die jüdische Gemeinde zerschlagen. Die Familien wurden vertrieben oder deportiert, einigen gelang die Flucht. Ihr Besitz wurde arisiert, die öffentliche Synagoge zerstört.
Museum besteht seit 1972
1972 wurde im ehemaligen Wertheimer-Haus das erste Österreichische Jüdische Museum eröffnet. In diesem Haus gibt es eine private Synagoge und das sei einzigartig, sagt Museumsdirektor Johannes Reiss: „Die Synagoge ist eine eingeweihte Synagoge, das heißt, es können und dürfen Gottesdienste in ihr stattfinden und das Besondere ist eben, dass sie in Österreich die älteste und einzige in ihrer ursprünglichen Funktion erhaltene Synagoge ist.“
Ein Rundgang durch das jüdische Museum
Sendungshinweis
„100 Jahre – 100 Plätze“, 4.1.2021, ORF 2 Burgenland
Neben den zahlreichen Ausstellungsstücken, die den Alltag des jüdischen Lebens widerspiegeln, gibt es einen ganz besonderen Gegenstand: einen Torawimpel – ein Stoffband, das um die Schriftrolle gewickelt wird. Johannes Reiss entdeckte den Wimpel im Landesmuseum. Der Torawimpel gehörte einst dem 1761 in Eisenstadt geborenen Rabbiner Akiba Eger. Er zählt zu den zu den größten und bedeutendsten Gelehrten der jüdischen Geschichte.