Wüstengrasmücke
Leander Khil www.leanderkhil.com
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Tiere

Exotischer Vogel zum ersten Mal gesichtet

Es ist eine kleine ornithologische Sensation, wenn ein exotischer Vogel erstmals in einem Gebiet gesichtet wird. Eine derartige Premiere hat es am Freitag in Illmitz gegeben. Die Wüstengrasmücke, ein unscheinbarer Vogel aus Zentralasien, ist erstmals in Österreich gesichtet worden.

Scharen von passionierten Birdwatchern zieht es dieser Tage in den Seewinkel. Die Vogelfreaks möchten einen Blick auf die Wüstengrasmücke werfen. Gesichtet wurde der Vogel im Rahmen der wissenschaftlichen Vogelberingung auf der biologischen Station Illmitz. Der Vogel ist dabei in das zum Vogelfang vorgesehene Netz geflogen.

Der Ornithologe und Fotograf Leander Khil, der in der St. Martins Therme und Lodge als Naturführer arbeitet, hat die Neuigkeit über Vogelkundlernetzwerke erfahren. Er hat den Vogel schon einmal gesehen und sogar bildlich festgehalten, allerdings nicht in Österreich.

Wüstengrasmücke
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Symbolbild: Das Foto wurde im eigentlichen Verbreitungsgebiet im Iran gemacht, nun wurde der Vogel im Burgenland gesichtet

Die Wüstengrasmücke ist etwa zehn Zentimeter groß, braun und hat auffällig gelbe Augen. „Es gibt sehr viele Leute, die jetzt sehr aufgeregt sind“, weiß Leander Khil, „Da gibt es viele Hobbyvogelkundler, die jetzt die Chance ergreifen und versuchen, den Vogel zu sehen.“ Ein Bild machen zu können, wäre die Draufgabe, erklärt der Ornithologe, aber zum Fotografieren müsse man noch näher dran sein. Das Wichtigste sei, den Vogel, der von weither kommt, nicht zu stören.

Beliebtes Hobby „Birden“

„Birden“, wie das Hobby genannt wird, wird auch im Burgenland immer beliebter. Seltene Vögel zu entdecken, macht für viele den Reiz dieser Freizeitbeschäftigung aus. Jetzt im Herbst ziehen viele Vogel auf ihrer Wanderschaft durch und über das Gebiet des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel.

Sendungshinweis

„Guten Morgen Burgenland“, 31.10.2020

„Ein Großteil der Vögel zieht genau nach vorfertigten Routen“, erzählt der Vogelexperte Leander Khil, „aber es gibt immer wieder Ausreißer, die das anders machen. Im Fall der Wüstengrasmücke ist das nun das erste Mal in Österreich, dass eine entdeckt wurde, was aber nicht heißt, dass es die erste war, die da war. Was sonst noch so in den Büschen und Wäldern unterwegs ist, da bekommen wir ja nur einen kleinen Teil davon mit.“