Das Wetter könnte für die Ernte der Bohnen derzeit besser nicht sein: Wenn es sonnig und trocken ist, dann können die großen Maschinen ausrücken, um die eiweißhaltigen Hülsenfrüchte abzuernten. Auf rund 100 Hektar wachsen in der Region Rosalia seit mittlerweile fünf Jahren in einem Gemeinschaftsprojekt Biobohnen. Die Geschichte dahinter reicht aber weiter zurück.
Gemeinschaftsprojekt von null weg gestartet
Der Bohnenanbau sei ja in der Region grundsätzlich nichts Neues, das habe ja eine alte Tradition, sagte Bohnenbauer Harald Strassner. „Selber im Betrieb haben wir die ersten Versuche vor 30 Jahren gemacht. Das hat sich aber in einem bestimmten Ausmaß begrenzt und war reine Handarbeit. Wir haben das jetzt vor fünf Jahren gestartet und es war Entwicklung von null weg“, so Strassner.
Schwierige Suche nach Saatgut
Von der Suche nach dem passenden Saatgut bis hin zu den entsprechenden Maschinen und der Auswahl des Ernteverfahrens. Die Sortenauswahl und das Saatgut zu bekommen sei nicht ganz einfach gewesen, sagte Raimund Artner. Kleinmengen gebe es zwar von Anbauern aus Ostösterreich und teilweise aus Ungarn schon. Da habe man in kleinen Mengen Sorten besorgt und vermehren müssen. Und dann habe man natürlich schauen müssen, welche Sorte man auch großflächig anbauen könne, so Artner.
Besonders schonendes Ernteverfahren
„Es gibt an sich international unterschiedliche Ernteverfahren – wir haben uns für eines der schonendsten entschieden. Der erste Schritt ist, dass man die Bohne schneidet, wie man sagt – in Wirklichkeit wird sie dabei aber entwurzelt und auf Schwad gelegt. Nach einigen Tagen, je nachdem wie das Wetter ist, wird das dann mit einem eigenen Pick-Up-Drescher geerntet“, sagte Strassner.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 23.9.2020
Das Ziel ist, die Bohnen möglichst unversehrt zu ernten. Auch mit dem Boden wird schonend umgegangen, die Bohne eignet sich perfekt für eine nachhaltige Fruchtfolge. Wo heuer Bohnen wachsen, wird im nächsten Jahr Getreide angebaut. Die Bohne sei eine Leguminose und passe daher perfekt in die Bio-Landwirtschaft hinein, weil sie sich selbst mit Stickstoff versorge und auch für die Nachkultur Stickstoff hinterlasse, so Artner.
Ein nächster Schritt geht in Richtung traditioneller, heimischer Sorten. Noch gibt es nicht genügend Saatgut für den großflächigen Anbau, aber das soll sich bald ändern. Bislang gibt es rund zehn verschiedene Sorten, die im Handel angeboten werden.