Drei Jahre hat Jürgen Bauer intensiv für seinen neuen Roman recherchiert. In „Portrait“ geht es um einen Mann namens Georg, der in der österreichischen Provinz der Nachkriegszeit aufwächst, und später als hoher Beamter im Ministerium Karriere macht. Aus der Sicht seiner Mutter, seines Geliebten und seiner Ehefrau erzählt Bauer seine Lebensgeschichte, doch Georg selbst kommt nicht zu Wort.
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„Burgenland heute“, 29.8.2020
„Der Antrieb ist der, Fragen zu behandeln, auf die ich selbst keine Antworten hab, bei diesem Roman war es tatsächlich die Frage, gibt es so etwas wie eine Identität, oder haben wir alle verschiedenste Identitäten, die nach außen hin in ein Puzzle zerfallen“, so Bauer. Bauer thematisiert die Nachwirkungen des NS-Regimes, den ländlichen Katholizismus, die Wiener Opernwelt und die Schwulenbewegung der 1970er-Jahre, nach der Legalisierung von Homosexualität. „Portrait“ ist glaubhaft erzählt, erschütternd und erhellend zugleich.