Durch die Pandemie sei auch die Kunstszene wie Dornröschen in einen Tiefschlaf versetzt worden, meint Galerist Rudolf Leeb. Die Szene werde nun langsam und schaumgebremst wiederbelebt. Bis dahin lebe man in einer Art „Stand By“-Modus.
Künstler arbeiteten weiter
Doch während Stätten wie Galerien lange geschlossen waren, wurde in den Ateliers der Künstlerinnen und Künstler gearbeitet. Und genau solche Werke zeigt die Ausstellung „Stand by“. „Zum Teil sind das kleine Arbeiten, die die Künstlerinnen und Künstler zuhause gemacht haben. So ist eine sehr zarte und feine Ausstellung zu Stande gekommen, die wir gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstler kuratiert und erarbeitet haben “, so Galerist Rudolf Leeb.
Seit 2017 präsentiert und verkauft die Galerie Leeb in der Kaiserstraße Werke von jungen Kunstschaffenden. Von Beginn an dabei war etwa Michaela Putz aus Markt Allhau im Bezirk Oberwart. Normalerweise arbeitet sie mit Photographie. Sie zeigt Spuren, die etwa unsere Finger oder staub auf Smartphones hinterlassen. In der Coronavirus-Zeit ist Putz – gegen den Trend weg – vom Handy gegangen und hat mit Tusche auf Papier gearbeitet. Das Smartphone-Format hat sie beibehalten.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 28.5.2020
Tägliche Zeichnung per Handy-App
Eine weitere Burgenländerin, die in der Galerie Leeb vertreten ist, ist Anna Carina Roth aus Stegersbach im Bezirk Güssing. Sie bezieht sich in ihren Arbeiten auf ihren Körper und ihre Gefühle. Das hat sie auch in der Coronavirus-Zeit getan. Obwohl die Bilder gemalt wirken, sind sie am Handy mit einer App entstanden. „Ich habe versucht, jeden Tag eine Zeichnung zu machen. Sie sind recht intuitiv entstanden und sind Übersetzungen von Gefühlszuständen während dieser Zeit“, so Anna Carina Roth.
Für beide Künstlerinnen war die Zeit der Isolation sowohl beängstigend als auch bereichernd. Eine Zeit unterschiedlichster Gefühle. Auf gewohnte Rituale wie Vernissagen oder Künstlergespräche müssen Kunstschaffende weiterhin verzichten.