Bühne frei für Donald und Melania Trump, für Sebastian Kurz und den EX-ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, für eine Autorin namens Katharina Tiwald und einen fiktiven, abgehalfterten Politik-Berater namens Mike Knutkovsky – und einige andere mehr. Das ist das Personal, mit dem der Roman „MacBeth Melania“ eine Welt kreiert, die der unseren zum Verwechseln ähnlich ist. Das Böse triumphiert hier zwischenzeitig, wie in Shakespeares Königsdrama MacBeth.

Am Anfang des neuen Buches stand der Wunsch, eine Tragödie über das Ex-Model Melania Trump zu schreiben. „Alle Welt hatte Mitleid mit Melania Trump, die so fertig aussah bei der Angelobung. Wie bei einer Beerdigung“, heißt es im Roman über die aus Slowenien stammende US-amerikanische First Lady.
„MacBeth Melania“ – Neues von Tiwald
Katharina Tiwald spricht von ihrem neuen Roman
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 25.5.2020, 19.00 Uhr, ORF 2B
„Freches Gaudium“
Katharina Tiwald rahmt ihre lustvoll böse Auseinandersetzung mit Melania Trump mit einer ebenfalls bitterbösen Beschäftigung mit der politischen Verfasstheit Österreichs. „Jetzt wäre doch eine gute Zeit für Solidarität, demnach auch für sozialdemokratische Ideen“, so Tiwald. Davon sei aber in unserer Gegenwart, die die Coronaviruskrise nach wie vor fest im Griff hat, nur sehr wenig zu finden. „MacBeth Melania“ ist ein freches Gaudium, das unsere Gegenwart in ihrer Lächerlichkeit wie Gefährlichkeit zeigt. Der Text will nichts: gerade damit wahrt er, paradoxer Weise, seine politische Brisanz.