Politik

SPÖ gewinnt auf Kosten der FPÖ

Laut Wählerstromanalyse hat die FPÖ die meisten Wähler an die SPÖ verloren – sowohl im Vergleich mit der Landtagswahl 2015 als auch im Vergleich mit der Nationalratswahl im vergangenen September.

Laut der Wählerstromanalyse des Meinungsforschungsinstituts SORA wechselten die meisten Wählerinnen und Wähler im Vergleich zur Nationalratswahl von der FPÖ zur SPÖ. Etwa 14.000 FPÖ-Wähler der Nationalratswahl stimmten bei der Landtagswahl für die SPÖ. Dazu kamen jeweils 9.000 Wähler von der ÖVP sowie aus dem Lager der Nichtwähler.

Die ÖVP erreichte bei der Nationalratswahl im Burgenland 38 Prozent der Stimmen, bei der Landtagswahl kamen die Türkisen hingegen nur auf 30,5 Prozent. 9.000 Kurz-Wähler wählten dieses Mal die SPÖ, 5.000 sind zu Hause geblieben, 3.000 wechselten zur FPÖ.

Wahlbeteiligung gesunken

Die niedrigere Wahlbeteiligung – mehr als 80 Prozent bei der Nationalratswahl im September, 75 Prozent bei der Landtagswahl – wurde vor allem für die Freiheitlichen zum Problem. 5.000 FPÖ-Wähler bei der Nationalratswahl blieben am Sonntag zu Hause. Auch die Grünen hatten ein Mobilisierungsproblem. Rund ein Drittel der Grün-Wählerinnen und -Wähler vom September gingen nicht zur Landtagswahl.

Vergleich Landtagswahl 2015 mit Landtagswahl 2020

Im Vergleich zur Landtagswahl 2015 wanderten laut SORA-Wählerstromanalyse 10.000 freiheitliche Wähler zu den Sozialdemokraten. Das entspricht 37 Prozent der FPÖ-Wähler von der Landtagswahl 2015. Halten konnten die Freiheitlichen nur 51 Prozent ihrer Wähler. Der Rest landete entweder bei der ÖVP oder im Lager der Nichtwähler.

SPÖ konnte auch bei ÖVP-Wählern punkten

Neben ehemaligen FPÖ-Anhängern konnte die SPÖ auch 6.000 ehemalige ÖVP-Wähler, 6.000 vormalige Nichtwähler sowie 3.000 ehemalige Liste-Burgenland-Wähler überzeugen. 66.000 Menschen machten 2015 wie 2020 ihr Kreuzerl bei den Sozialdemokraten – das sind 84 Prozent der SPÖ-Wähler von 2015. 6.000 Wähler färbten sich von Rot auf Türkis um. 4.000 wählten 2015 Rot, blieben aber heuer der Urne fern.

Die ÖVP konnte 44.000 Menschen beziehungsweise 81 Prozent ihrer Wählerinnen und Wähler von 2015 halten. Sie verlor 6.000 Wähler an die SPÖ, im Gegenzug wanderten aber 6.000 von den Sozialdemokraten zur Volkspartei. Den Grünen blieben 61 Prozent von der letzten Landtagswahl treu. Leichte Zugewinne konnten sie von Liste Burgenland und NEOS verbuchen.

Von der aus dem Landtag geflogenen Liste Burgenland wanderte je ein knappes Drittel zu SPÖ und ÖVP. NEOS verlor je 1.000 Wähler an ÖVP, Grüne und Nichtwähler.