Wahlkampfabschluss FPÖ
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Politik

Wahlkampffinale: Tschürtz verteidigt Strache

Die FPÖ hat sich am Freitagabend bei ihrer Abschlusskundgebung in Loipersbach (Bezirk Mattersburg) vorsichtig optimistisch gezeigt. Man hofft auf ein stabiles Ergebnis. FPÖ-Spitzenkandidat Johann Tschürtz überraschte mit der Verteidigung des aus der FPÖ ausgeschlossenen Heinz Christian Strache.

Aus dem ganzen Burgenland kamen Mitglieder und Sympathisanten zur Abschlussveranstaltung. An Verluste wollte der FPÖ-Spitzenkandidat nicht denken. Landeshauptmannstellvertreter Tschürtz verteidigte in seiner Rede zunächst seinen ehemaligen Parteichef Heinz Christian Strache – Stichwort Ibiza-Affäre. „Was Heinz-Christian Strache dort gesagt hat, war nicht in Ordnung. Aber das war eine bsoffene G’schicht, das muss man auch sagen. Und er wurde jahrelang hineingelegt. Er hat das dann dort gesagt und alles, was er dort gesagt hat, hat er als Vizekanzler nicht umgesetzt“, so Tschürtz.

Tschürtz schoss sich besonders auf die ÖVP ein, die die Koalition auf Bundesebene beendet habe, obwohl Heinz-Christian Strache als FPÖ-Chef und Vizekanzler zurückgetreten sei, wie mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ausgemacht.

FPÖ-Abschlussveranstaltung in Loipersbach

Besuchermeinungen zur Wahl und dem Spitzenkandidaten

Mit Regierungsarbeit punkten

Aufregung gab es Anfang der Woche, als ÖVP-Innenminister Karl Nehammer zunächst Asylzentren in Grenznähe forderte und dann wieder zurückrudern musste. Bei seiner Rede nahm Tschürtz diese Steilvorlage gerne auf. „Lassen wir die Kirche im Dorf. Wir haben Traiskirchen, wir haben Asylzentren. Bitte machen wir die Asylverfahren, wo sie waren und nicht an der Grenze, wo zwei- bis dreitausend Menschen kommen und auf der Straße warten, bis sie irgendwann ein Asylverfahren bekommen“, so Tschürtz.

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Die FPÖ hielt die Abschlusskundgebung in Loipersbach (Bezirk Mattersburg) ab

Die FPÖ will bei der Wahl mit der Regierungsarbeit punkten. „Faktum ist, dass es eine Regierung gegeben hat – in den letzten viereinhalb Jahren – ohne Streit, kein einziger Streit. Wir haben respektvoll miteinander gearbeitet, wir haben lösungsorientiert gearbeitet – und ich glaube, dass sich die Bevölkerung das auch verdient hat“, so Tschürtz. Das Wahlziel: mehr als zehn Prozent und eine weitere Regierungszusammenarbeit mit der SPÖ. (Sendungshinweis: „Radio Burgenland aktuell“, 25.1.2020)