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Politik

Wahlbeteiligung stetig gesunken

Mehr als 250.000 Menschen sind am Sonntag aufgerufen, den Landtag zu wählen. Jeder Vierte wird von seinem Wahlrecht voraussichtlich nicht Gebrauch machen. In den vergangenen Jahrzehnten sank die Wahlbeteiligung stetig. 2015 lag sie bei 76 Prozent.

In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren Wahlbeteiligungen von mehr als 95 Prozent im Burgenland die Regel. Es gab eine Wahlpflicht und den Menschen war bewusst, dass Demokratie und freie Wahlen keine Selbstverständlichkeiten sind. Noch 1972 nahmen 93 Prozent an der Landtagswahl teil. Im Jahr 2000 waren es noch 83 Prozent, 2015 nur mehr 76 Prozent. Bei Nationalrats- und Gemeinderatswahlen zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Politik versucht gegenzusteuern.

Dunst: Nicht wählen ist „das Allerverkehrteste“

Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ) setzt auf Information. Sie appellierte an die Wählerinnen und Wähler, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Denn das sichere die starke demokratische Verfassung und dass Parteien im Landtag arbeiteten, denen man zutraue, weiterhin für den Wohlstand im Land zu arbeiten. „Das Allerverkehrteste ist für mich, nicht zur Wahl zu gehen“, so Dunst.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland aktuell“, 24.1.2020

Mit der Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl 2015 liegt das Burgenland im Bundesländervergleich an zweiter Stelle hinter Oberösterreich, wo zuletzt 81,6 Prozent zur Wahl gingen. Schlusslicht ist Tirol mit einer Beteiligung von 60 Prozent. Wer sich für keine Partei entscheiden kann, sollte dennoch zur Wahl gehen und ungültig wählen, so Dunst. Es sei immer noch besser, zu sagen, dass man mit dem System nicht einverstanden sei, aber dass man dennoch zur Wahl gehe, weil einem Demokratie wichtig sei. Während die Wahlbeteiligung sinkt, steigt die Zahl der Wahlberechtigten – unter anderem weil die Menschen älter werden und das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt wurde.