Laut Veranstalter kamen rund 2.700 Funktionäre, Mitglieder und Sympathisanten zum SPÖ-Wahlkampfauftakt. Sie feierten ihren Spitzenkandidaten Doskozil. Er soll für sie die Landtagswahl gewinnen. Die Stimmung unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern war betont zuversichtlich.
Doskozil: Politik mit Hausverstand und Realismus
Die Rede von Doskozil war der programmierte Höhepunkt des Abends. Der Landesparteichef erinnerte an die großen Erfolge der SPÖ Burgenland in den vergangenen Jahrzehnten. Das Erfolgsgeheimnis sei eine Politik mit Hausverstand und Realismus, so Doskozil: „Und es ist ein realistischer Zugang, dass die Menschen in unserem Heimatland nicht nur nach Sicherheit verlangen, sondern auch Sicherheit verdienen. Es ist ein realistischer Zugang, dass die Menschen in unserem Heimatland von dem, was sie verdienen auch leben wollen.“
Mindestlohn: Klare Botschaft an private Unternehmen
Den Mindestlohn von 1.700 Euro netto im Landesdienst im Burgenland will Doskozil auch auf den privaten Sektor übertragen. Er könne die Unternehmer nicht dazu zwingen, aber es müsse allen Unternehmungen im Burgenland klar sein, „diejenigen die mit der öffentlichen Hand, diejenigen, die mit dem Land Burgenland zukünftig in einer Geschäftsbeziehung stehen wollen, die werden daran gemessen werden, ob sie ihre Mitarbeiter ordentlich behandeln und ob sie ihre Mitarbeiter ordentlich entlohnen.“
Doskozil beschwört Zusammenhalt
Auf die politischen Mitbewerber und die neue Bundesregierung ging Doskozil nicht ein, das sei nicht sein Stil. Er sei oft viel kritischer mit der eigenen Partei. Ihm gehe es „darum, die Partei aufzuwecken und sie in die richtige Richtung“ zu leiten. Als Partei könne man nur funktionieren, „wenn alle zusammenhalten, wenn hier alle Räder zusammengreifen“.
„Ich hätte schon oft den Grund gehabt, zu verzweifeln“, so Doskozil. Er sei „sicher kein Kind von Traurigkeit“ gewesen, wenn es darum gegangen sei, Meinungen auszutauschen. Aber ihm sei noch von niemandem, noch von keinem politischen Gegner mitunter derartiger Hass oder negative Energie entgegengekommen wie teilweise aus der eigenen Partei. Er habe Dinge in Niederösterreich und in Tirol erlebt, die er keinem einzigen Funktionär wünsche, sagte Doskozil. Die Sozialdemokratie sei dennoch aus seiner Sicht „die einzige politische Alternative“ und für die Menschen wichtig.
Appell an die Basis
Doskozil will der Sozialdemokratie „zeigen, wie man Wahlen gewinnt“.
Wahl „richtungsweisend“ für Sozialdemokratie
Bei dieser Wahl gehe es für die gesamte Sozialdemokratie um sehr viel, man könne ein richtungsweisendes Ergebnis einfahren: „Wir können der Sozialdemokratie in Österreich zeigen, wie man Wahlen gewinnt, mit welchen Themen man Wahlen gewinnt, auf welche Themen man setzen muss und in welcher Art und Weise man die Menschen anspricht.“ Doskozil appellierte an die Basis, die letzten drei Wochen vor der Wahl zu nutzen und für die Partei zu laufen.
In das Rahmenprogramm waren sämtliche Landesregierungsmitglieder, Funktionäre und Kandidaten eingebunden, auch die beiden SPÖ-Alt-Landeshauptmänner Hans Niessl und Hans Sipötz waren in Oberwart dabei. Bei der Landtagswahl 2015 erreichte die SPÖ rund 42 Prozent der Stimmen, das war ein Minus von 6,3 Prozentpunkten. Bei dieser Wahl will sie ein Plus vor dem Ergebnis erzielen.
(Sendungshinweis: „Burgenland heute“, 3.1.2020)