Wer an Gaby Ollspergers Tisch Platz nimmt, bekommt Zeit und schöne Gespräche geschenkt. „Hier kann sich jeder dazusetzen. Das ist unheimlich schön“, erzählt die Siegendorferin. Einmal wird an einem großen Holztisch gemeinsam gehäkelt, ein anderes Mal werden Nüsse geknackt, die in der Küche für die frische Mehlspeis gebraucht werden.
Gabys Dazu-Stell-Tisch
Diese Gemeinschaftsangebote sollen das Sozialleben der Gäste positiv beeinflussen. Ebenso wie Literatur, Musik- und Tanz-Veranstaltungen. Im Service und in der Küche des „FreuRaums“ arbeiten vor allem Menschen mit Migrationshintergrund und Frauen ab 50 Jahren, die gefördert werden sollen. Franz Wagner ist einer der Freiwilligen, die sich im „FreuRaum“ engagieren. „In der Früh hab ich eine Aufgabe. Ich richte die Sessel und Tische vor dem Lokal her. Ich kehre das Laub, im Winter werde ich Schneeräumen. Das ist eine große Familie“, so der Eisenstädter im Gespräch mit ORF Burgenland Redakteurin Patricia Schuller.
Reparieren statt Wegwerfen
Der „FreuRaum“ hat mehrere Bereiche. Im Nutzraum finden Kurse, Seminare und Workshops statt. Im Schauraum werden regionale Spezialitäten und Kunsthandwerk verkauft.
Sendungshinweis
„Helfen mit Herz“, 4.12.2019, 19.20 Uhr, ORF 2 Burgenland
Im Reparaturraum wird Hilfe bei der Reparatur von Haushaltsgeräten angeboten, damit diese sie nicht vorzeitig im Müll landen. "Wir haben eine Schar von „freuwilligen" Helfern, die Dinge reparieren. Das heißt, man kann mit seinem Staubsauger, mit seiner Brotmaschine, mit seinem Bügeleisen kommen. Die Helfer erstellten eine Diagnose und im besten Fall geht man dann mit dem funktionierenden Gerät wieder heim“, so Petra Hader, eine von fünf Vorstandsmitgliedern des „FreuRaums.“
Der Freuraum als Statement
Der Freuraum Eisenstadt ist als Genossenschaft konzipiert. Derzeit gibt es rund 100 Genossenschafterinnen und Genossenschafter.
Eine Idee. 100 Genossenschafter
Im Leitbild des „FreuRaum“ steht, das Lokal sei auch ein Statement. „Für Gemeinschaft und Gemeinwohl. Für Umweltschutz und Ressourcenschonung. Für Offenheit und Barrierefreiheit. Für Entwicklung und Empathie.“ Der „FreuRaum“ ist als Genossenschaft organisiert, bei der Genossenschaftsanteile zu je 250 Euro erworben werden können. Derzeit hat der „FreuRaum“ Eisenstadt etwa 100 Genossenschafterinnen und Genossenschafter.