Andrea Hosiner-Schmidl schminkt Krebspatientin
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„Helfen mit Herz“

Pflegetipps für Krebskranke

Schönheit und Pflege sind das Geschäft von Andrea Hosiner-Schmidl. Mit ihrem Wissen hilft die Kosmetikerin in Bad Sauerbrunn auch ehrenamtlich bei der Krebshilfe Burgenland. Andrea Hosiner-Schmidl gibt Betroffenen Schmink- und Hauptpflegetipps.

Hosiner-Schmidl ist Inhaberin eines Kosmetikstudios im Gesundheitszentrum Bad Sauerbrunn. Die 46-Jährige weiß, wie Haut, Haare und Nägel auf Chemo- und Bestrahlungstherapien reagieren können.

Einfühlsame Beratung

„Ich versuche so einfühlsam wie möglich zu beraten, was Frauen und Männer mit verschiedenen Hausmitteln machen können. Wenn die Haut sehr trocken ist, empfehle ich, die Haut nach dem Duschen nicht abzutrocknen. Die Pflegelotion wird dann besser aufgenommen. Wenn krebskranke Frauen die Augenbrauen verlieren, und sie nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, sich ein Permanent-Make-Up stechen zu lassen, dann versuche ich ihnen beizubringen, wie man mit Schablonen arbeitet“, erzählte Andrea Hosiner-Schmidl während sie die mittlerweile nachgewachsenen Wimpern von Madgalena Haidenthaler tuschte.

Wohlbefinden von Krebspatienten so gut es geht stärken

Andrea Hosiner-Schmidl berät die Krebspatienten mit viel Gefühl.

Die 28-Jährige wurde im Vorjahr mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. "Ende der Therapie sind wirklich alle Wimpern ausgefallen. Ich muss sagen, das war das Schwierigste für mich. Jetzt ist das ein ganz neues Erlebnis für mich. Es fühlt sich ein bisschen wie mein altes „Ich" an, dass ich wieder Wimpern habe und sie zum ersten Mal wieder getuscht sehe“, so Magdalena Haidenthaler, die jetzt krebsfrei ist. Die Schminktipps von Hosiner-Schmidl kann sie auch als Braut in spe gut gebrauchen. Sie heiratet Ende Oktober, erzählte Haidenthaler der ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Schuller.

Sendungshinweis

„Helfen mit Herz“, 19.20 Uhr, ORF 2 Burgenland, 13.11.2019

1.200 Neuerkrankungen im Burgenland

Laut Krebshilfe Burgenland werden im Burgenland jährlich etwa 1.200 Menschen mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Bei Männern ist Prostatakrebs die häufigste Diagnose, bei Frauen Brustkrebs. Silvia Musits aus Zemendorf zählte zu den Betroffenen. Vor einem Jahr ertastete die 51-Jährige einen Knoten in der Brust. Es folgten eine Operation, Chemo- und Strahlentherapien. Die Zemendorferin ist mittlerweile krebsfrei. „Mir war es ganz wichtig, dass ich mich während der Chemo in den Spiegel schauen kann. Ich habe mich fast jeden Tag geschminkt. Auch wenn ich allein daheim war“, so Musits.