Die Muskeln im hinteren Oberschenkelbereich und den Adduktoren sind für Sportlerinnen und Sportler eine bekannte Problemstelle. Dort treten gerne und oft Schmerzen auf. Die Fußballer Jürgen Kirnbauer und Stefan Haider kennen diese Probleme nur all zu gut. Sie haben jetzt einen Prototypen entwickelt, um etwas dagegen zu tun und so auch Verletzungen vorzubeugen.
Großer Risikofaktor für Sportlerinnen und Sportler
„Bei einer Übung wird die exzentrische Muskelkraft der Oberschenkelrückseite getestet“, so Kirnbauer. Diese Stelle sei einfach der größte Risikofaktor und dort würden muskuläre Verletzungen am häufigsten auftreten.
Nach kurzen Umbauarbeiten kann man auch die Muskelkraft in den Adduktorenmuskeln an der Oberschenkelinnenseite gemessen werden. Die Daten werden dann erfasst und im Anschluss ausgewertet. „Anhand dieser Daten wird dann ein idividueller Trainingsplan für den Sportler erstellt“, sagte Stefan Haider. Nach sechs Wochen werde dann ein neuerlicher Test mit der selben Übung durchgeführt, um einen neuen Datensatz zu bekommen und so die Werte vergleichen zu können. Dadurch könne man den Spieler besser vor Verletzungen schützen, so Haider.
Prototyp ist derzeit noch ein Einzelstück
Die ersten Testergebnisse seien durchaus positiv. Man würde bis zu 15 Prozent Leistungssteigerung bei den Sportlern erkennen. "Der Plan ist der, dass wir einfach einen kleinen Teil dazu beitragen, diese Verletzungsanfälligkeit in diesen Muskelbereichen zu vermindern.
Sendungshinweis:
„Burgenland heute“, 6.10.2019
Auf längere Zeit gesehen wollen wir so eine gute Präventivarbeit leisten", so Kirnbauer. Das Testgerät, der verwendete Prototyp ist aber derzeit noch ein Einzelstück und noch gar nicht auf dem Markt. Man erwarte sich aber durchaus Zuspruch. „Mit unserem Programm können durch wenig Zeit- und Materialaufwand große Effekte erzielt werden. Ich denke, dass das für viele Vereine interessant sein könnte“, so Haider.
Noch viele Hürden bis zur Marktfähigkeit
Der Weg dorthin sei aber noch weit, so Heike Bauer-Horvath von der Fachhochschule Burgenland. Da gebe es noch einige Hürden zu bewältigen. So ein Testgerät müsste auch wirklich an mehreren Personen überprüft und gemessen werden. Man müsse daraus ein Medizinprodukt machen, es müsse zertifiziert werden und der TÜV (Anmerk.: Technische Überwachungsverein) müsse das überprüfen, aber der erste wesentliche Schritt, die kreative Idee, sei einmal getan, so Bauer-Horvath. Bis es soweit ist, werden Stefan Haider und Jürgen Kirnbauer weiter an ihrer vielleicht bahnbrechenden Idee arbeiten.