Nur ein wenig außerhalb der Nationalparkgemeinde Apetlon (Bezirk Neusiedl am See) befindet sich die Lange Lacke. Sie ist eine der noch rund 45 Salzlacken in der Region, die den Landschaftscharakter entscheidend prägen. Tausende Vögel zieht es jedes Jahr an die Lange Lacke: Einige Arten brüten dort im Sommer, andere kommen zum Überwintern. Wer die Lacke besucht, sollte ein Fernglas mit dabei haben. Aussichtsplattformen bieten Schutz vor Sonne, Wind und Regen und mit etwas Geduld können seltene Vögel ungestört beobachtet werden. Bekannt ist das Gebiet für die Graugänse: Im Frühsommer wird die Lacke zur Kinderstube für die jungen Gössel.
Wandelbare Lacke
Die Lange Lacke ist wandelbar: Ist sie nach einem niederschlagsreichen Winter prall gefüllt, bietet sie eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Im Frühling gleichen die Lackenränder einem bunten Farbenspiel, wenn Johanniskraut, Lein- und Steppensalbei in Vollblüte stehen. In den Wiesen finden sich auch ungewöhnliche, kleine Pflanzen wie Salzkresse oder Salzwermuth, die an die harten Lebensbedingungen angepasst sind. Während der heißen Sommermonate schrumpft die Lacke und trocknet auch immer wieder ganz aus. Im Herbst, wenn Salzkrusten die Erde überziehen, präsentiert sich das Gebiet fast wie eine Mondlandschaft.
Die Lange Lacke im Porträt
Inmitten der charakteristischen pannonischen Steppenlandschaft liegt das Naturparadies Lange Lacke.
Rinder als Landschaftspfleger
Für den Erhalt der pannonischen Steppenlandschaft sorgt eine Rinderherde, die ein Hirte mit seinen Hunden vom Frühsommer bis zum Herbst rund um die Lacke treibt. Es gibt keine Zäune, die Beweidung erfolgt so wie vor hundert Jahren.
(Sendungshinweis: „Burgenland heute“, 2.10.2019)