Ermittlungen wegen Wiederbetätigung

Bei Hausdurchsuchungen in Marz und Schattendorf zu Wochenbeginn soll die Polizei Nazi-Devotionalien sichergestellt haben. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hatte die Durchsuchungen angeordnet, nachdem ein Burgenländer in Kärnten angezeigt worden war.

Es geht bei dem Fall um den Verdacht der Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz. Der Mann aus dem Bezirk Mattersburg war Anfang Juni in Velden am Wörthersee auf Urlaub. Einem Hotelgast dort war eine einschlägige Tätowierung am Oberkörper des bereits amtsbekannten Burgenländers aufgefallen: nämlich der Schriftzug „Meine Ehre heißt Treue“, der damalige Wahlspruch der Waffen-SS.

Ermittlungen auf Familie ausgedehnt

Der Mann wurde angezeigt, die Staatsanwaltschaft Klagenfurt übernahm den Fall. Im Zuge der Ermittlungen stieß man auch auf einschlägige Facebook-Einträge, die der Bruder des Beschuldigten verfasst und gepostet haben soll. Die Staatsanwaltschaft weitete daraufhin die Ermittlungen auf die Familie aus und ordnete die Hausdurchsuchungen in Marz und in Schattendorf an. Diese seien am vergangenen Montag vollzogen worden, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Johann Fuchs, gegenüber dem ORF Burgenland.

Auch Beamte der Landespolizeidirektion Kärnten waren zu den Hausdurchsuchungen angereist. Dabei sollen Nazi-Devotionalien und Fotos und Videos auf dem Computer sichergestellt worden sein. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt will kommende Woche bekannt geben, ob gegen das Brüderpaar aus dem Bezirk Mattersburg Anklage wegen Wiederbetätigung erhoben wird.