Immer mehr Menschen sind pflegebedürftig

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt rasant - das untermauern Zahlen der Statistik Austria. Bei den stationär in Pflegeheimen betreuten Menschen ist der Zuwachs im Burgenland im Bundesländervergleich am stärksten.

Im Burgenland wurden im Vorjahr 2.941 pflegebedürftige Menschen stationär betreut - in Pflegeheimen bzw. in alternativen Wohnformen wie „Betreutes Wohnen“. Eingerechnet ist dabei auch Kurzzeitpflege. Gegenüber 2012 ist die Zahl der stationär betreuten Menschen um 45,2 Prozent gestiegen, das ist der stärkste Zuwachs unter allen Bundesländern. Zum Vergleich: An zweiter Stelle liegt die Steiermark mit einem Plus von 25 Prozent, in Wien ist diese Zahl sogar gesunken. Die Zahl jener Menschen, die mobile Dienste in Anspruch nehmen, also etwa Hauskrankenpflege oder Heimhilfe, ist im Burgenland um knapp 22 Prozent gestiegen. Es liegt damit hinter Tirol und Salzburg an dritter Stelle.

Pflegekräfte sind meist Frauen

Sowohl die betreuten Menschen als auch das Pflegepersonal sind großteils weiblich. Mehr als zwei Drittel der Betreuten und mehr als drei Viertel des Personals sind Frauen. Rund 1.300 Pflegerinnen und Pfleger arbeiten im Burgenland im stationären und teilstationären Bereich, knapp 500 waren in mobilen Dienste unterwegs.

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Die Pflegebedürftigen werden großteils von Frauen betreut

56 Prozent der Kosten tragen österreichweit die Länder und Gemeinden. 39 Prozent der Kosten bestreiten die Pflegebedürftigen selbst. Die restlichen fünf Prozent kommen aus anderen Quellen wie Krankenversicherungen. Die Ausgaben für Pflegedienste sind im Burgenland zwischen 2012 und 2017 insgesamt um 59 Prozent gestiegen - der höchste Wert unter allen Bundesländern.

ÖVP fordert Vorlage eines Pflegeplans

Die statistischen Zahlen würden die Dringlichkeit eines Pflege- und Entwicklungsplans bestätigen, hieß es seitens der ÖVP. Die Zahl der stationär betreuten Menschen sei von 2012 bis 2017 um 45 Prozent gestiegen. Es sei unverständlich, dass sich Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ) mit der Vorlage des Pflegebedarfs- und Entwicklungsplans so viel Zeit lasse, so ÖVP-Gesundheitssprecher Christian Sagartz. Man habe bereits Hilfe angeboten und ein Maßnahmenpaket vorgelegt, hieß es.

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