Buschenschankgesetz: Nachjustierung gefordert

Ende August hat die rotblaue Landesregierung den Entwurf eines neuen Buschenschankgesetzes präsentiert. Die ÖVP, Vertreter der Landwirtschaftskammer und Wirtschaftskammer und der Wein Burgenland hätten gerne noch an einigen Punkten eine Nachjustierung.

ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner sorgt sich um die burgenländischen Heurigen. Im Burgenland gebe es nach eigener Zählung etwa 380 Heurige, 2011 hätte es noch 100 Heurigenlokale mehr gegeben. „Das wäre doch ein großes Stück Lebensqualität, wenn uns das hier wegbrechen würde. Das würde am Ende des Tages auch die Lebensqualität für alle Burgenländerinnen und Burgenländer einschränken und das wollen wir nicht“, so Steiner

Nicht jeder Punkt im neuen Buschenschankgesetz würde Sinn machen: Kartenspiele seien etwa erlaubt, andere Gesellschaftsspiele, wie etwa das Brettspiel „Mensch ärgere dich nicht“ jedoch nicht. Antialkoholische Getränke dürfe man zukaufen, jedoch nur, wenn sie Kohlensäure enthalten. Und: Sekt und Schaumwein aus eigener Produktion dürfe man nicht ausschenken. „Ich sag immer, der Wirt wird dann erst gesucht, wenn er zugesperrt hat und der Betrieb nicht mehr da ist und soll es beim Heurigen nicht sein“, so Matthias Mirth von der Wirtschaftskammer.

Buschenschank

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Im Burgenland gibt es derzeit etwa 380 Heurige

Wichtig für Tourismus

Matthias Siess von Wein Burgenland sagte, dass es auch für den Tourismus sehr wichtig sei, dass es im Burgenland - neben dem guten Wein - auch gute Heurigen gibt. „Wenn es nichts gibt in der Region, dann fährt man kein zweites Mal hin“, so Siess.

Um das Bewusstsein für die schwierige Situation der Heurigen zu schärfen, startet die ÖVP eine Kampagne mit dem Titel „Ich bin ein Heurigen-Fan“. Mit Schnapskarten und Spritzer-Deckeln soll auf die Bedeutung der Heurigenkultur hingewiesen werden. Das Buschenschankgesetz befindet sich momentan in der Begutachtung und könnte noch dieses Jahr beschlossen werden.

FPÖ kontert

„Jahrzehntelang war die ÖVP für die Buschenschänken zuständig und hat ihnen tatenlos beim Sterben zugesehen. Und jetzt, wo Rot-Blau den großen Wurf geschafft hat, suchen die Schlechtmacher rund um Steiner das Mingerl im Spritzer. 2019 wird das Burgenland jedenfalls das beste Buschenschankgesetzgesetz seit Noah haben“, konterte FPÖ- Klubobmann Geza Molnar.