Gesundheit: Darabos ortet „Gefahr im Verzug“
Laut Darabos wird sich der drohende Ärztemangel im Burgenland verschärfen, weil ÖVP, FPÖ und NEOS die Ausgabenbremse beschlossen. Es sei Gefahr im Verzug. Es solle ja so sein, dass offene Ärztestellen bis Ende 2019 nur mehr befristet würden, so Darabos. Wenn ein Arzt aber nur befristet besetzt werde, dann werde er es sich dreimal überlegen, ob er nach Kukmirn, Großpetersdorf oder wo auch immer hin im Burgenland gehen wolle. Denn durch die Befristung herrsche eine Unsicherheit, die unerklärlich sei, weil man Ärzte brauche.
Darabos: Wichtiges Bauprojekt betroffen
Auch ein wichtiges Bauprojekt im Burgenland, sei von der Ausgabenbremse betroffen, kritisierte Darabos, nämlich die Verlegung der Außenstelle der Gebietskrankenkasse in Oberwart in ein neues Mietobjekt: „Da geht’s jetzt ans Eingemachte.“ Diese Verlegung sei notwendig, da im aktuellen Gebäude etwa die Barrierefreiheit nicht gegeben sei. Außerdem sei die Intimsphäre der Bevölkerung nicht gewährleistet. Ein weiteres Thema sei das Wundmanagement, das er gefährdet sehe, so der Gesundheitslandesrat
Darabos befürchtet Schließung von AUVA-Spitälern
Andere Maßnahmen der Bundesregierung seien ebenfalls schlecht für die Gesundheit der Österreicher. Der Stopp des Rauchverbots in der Gastronomie gefährde besonders Jugendliche, der Zwölfstundentag führe vor allem bei Pendlern zu stressbedingten Krankheiten, so Darabos. Außerdem sei die Schließung von Spitälern der AUVA in Wien zu befürchten.
„Verzweiflungsakt“ gegen Sparpläne
Die burgenländische SPÖ-FPÖ-Landesregierung versuche, mit Stipendien für angehende Ärztinnen und Ärzte, Akutordinationen und finanziellen Anreizen für Turnusärzte gegenzusteuern, so Darabos: „Dieses Burgenland-Paket ist ein Verzweiflungsakt, möchte ich fast sagen, gegen die Sparpläne der Bundesregierung.“ Ihm wäre lieber gewesen, wenn man gemeinsam mit der Bundesregierung für in Zukunft genügend Ärzte im Burgenland sorgen hätte können.
Dass die österreichischen Sozialversicherungen mit Einnahmen von mehr als 100 Milliarden Euro im Jahr zum Sparen angehalten wären, bestreitet Darabos nicht. So, wie es die Bundesregierung derzeit vorgebe, sei es allerdings der falsche Weg.
ÖVP ortet Panikmache
Darabos betreibe Panikmache und wolle ablenken, reagierte die ÖVP Burgenland am Dienstag. Gesundheitssprecher, Klubobmann Christian Sagartz wies darauf hin, dass seit dem vergangenen Jahr der „Bedarf- und Entwicklungsplan für die Pflege im Burgenland überfällig“ sei. Die SPÖ habe den Ärztemangel im Burgenland jahrelang totgeschwiegen. Von fehlenden Initiativen im Pflegebereich gar nicht erst zu sprechen, betonte der Klubchef. Darabos solle die Probleme im eigenen Land erkennen und lösen. Die Bundesregierung brauche seine Zurufe nicht, so Sagartz.