Flüchtlinge nun auch im Südburgenland

Nach den Tausenden Flüchtlingen, die in den vergangenen zehn Tagen in Nickelsdorf angekommen sind, überquerte am Freitag erstmals eine größere Flüchtlingsgruppe im Südburgenland im Bezirk Güssing die Grenze.

Für die Flüchtlinge wurde in einer Turnhalle in Moschendorf ein Quartier eingerichtet. Etwa 100 Menschen fanden dort Zuflucht. Sie wurden vom Roten Kreuz versorgt. Das Rote Kreuz war gut vorbereitet", sagte dessen Sprecher Hans Peter Polzer. „Einheimische haben auch gleich Kleidung gebracht und Spielsachen für die Kinder, außerdem etwas zu essen und zu trinken. Das ist alles blitzschnell gegangen. Moschendorf ist ja ein sehr kleiner Ort, da spricht es sich sofort herum, wenn Flüchtlinge kommen.“

Flüchtlinge, die im Südburgenland in einer Turnhalle untergebracht sind

ORF

Unterkunft in Moschendorf

Im Stand-by-Modus

Angesichts der Einrichtung einer für 600 Personen ausgelegten sogenannten Registrierungsstelle jenseits der Grenze habe man sich auf einen viel größeren Flüchtlingsansturm vorbereitet, sagte Polzer. „Wir haben unsere Kapazitäten kurzfristig auf tausend erhöht, jetzt aber wieder heruntergefahren.“ Denn vorläufig seien keine weiteren Menschen in Sicht, die zu Fuß über die Grenze im Südburgenland kommen.

Das Rote Kreuz befinde schon seit geraumer Zeit im Stand-by-Modus, um auch auf Flüchtlinge abseits von Nickelsdorf vorbereitet zu sein, sagte Polzer. Moschendorf war nicht der einzige weitere Ort, an dem Flüchtlinge eingetroffen sind. „Wir haben in Heiligenkreuz und Schattendorf Betreuungsstellen eingerichtet, weil dort in jüngster Zeit täglich 40 bis 50 Menschen eintreffen“, sagte Polzer. „Sie kommen offenbar mit Bussen oder mit Schleppern. Die letzten Kilometer bis zur Grenze legen sie immer zu Fuß zurück.“

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