Als Ex-Bankchef Martin Pucher vor zwei Wochen vom U-Ausschuss befragt wurde, erzählte er von Geschenken an Politiker – mehr dazu in U-Ausschuss: Pucher spricht über Goldgeschenke. Dabei nannte er unter andern auch Niessl. Der ehemalige Landeshauptmann erklärte daraufhin umgehend, dass sämtliche Geschenke an ihn an einen Sozialfonds gegangen seien.
Der Ausschuss befragt diesmal außerdem die Hirmer Bürgermeisterin Inge Posch-Gruska (SPÖ). Die Gemeinde hat durch die Bankenpleite rund 800.000 Euro verloren. Bei der Befragung des ehemaligen ÖVP-Klubobmanns Rudolf Strommer geht es um die Legalisierung des „Kleinen Glücksspiels“ im Burgenland. Der ehemalige Wirtschaftslandesrat und Ex-Fußballverbandspräsident Karl Kaplan (ÖVP) ist ebenso geladen. Pucher hatte gesagt, dass es auch an ihn ein Goldgeschenk gegeben habe. Zuletzt befragt der Ausschuss einen ehemaligen Nationalbank-Mitarbeiter.
Befragungen seit 5. November
Der Untersuchungsausschuss begann am 5. November mit den Befragungen. Bisher stellten sich etwa Ex-Landesrat Christian Illedits (SPÖ) Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), Ex-Commerzialbank-Vorständin Franziska Klikovits und Ex-Commerzialbank-Aufsichtsrat Ernst Zimmermann den Fragen der Abgeordneten – mehr dazu in Ex-Landesrat Illedits vor U-Ausschuss, U-Ausschuss: Klikovits gibt sich reumütig, U-Ausschuss: Zimmermann sagte aus und U-Ausschuss: Befragungen gehen weiter.
Auch die Frau von Martin Pucher war bereits als Auskunftsperson geladen – mehr dazu in U-Ausschuss: Entschuldigung von Puchers Gattin.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wurde ebenfalls befragt. Er kritisierte die Bankenaufsicht und sagte, diese habe „auf Kindergartenniveau versagt.“ Doskozil gab außerdem bekannt, dass die Landesregierung den Verfassungsgerichtshof anrufen werde und jene Bestimmung im Paragraf 3 des Finanzmarktbehördenaufsichtsgesetzes bekämpfen, der die Haftung der FMA für Schäden regelt. Mehr dazu in Doskozil im U-Ausschuss.