Commerzialbank, Commerzialbank-Filiale in Mattersburg
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U-Ausschuss zur Commerzialbank

Der Untersuchungsausschuss zur Commerzialbank Mattersburg geht diese Woche in die nächste Runde. Am Mittwoch und Donnerstag sind unter anderem ein Sachverständiger, der ehemalige Aufsichtsrats-Vorsitzende, Ex-Vorstände und auch der Masseverwalter der Bank geladen.

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Untersuchungsausschuss für heute beendet

Die 6. Sitzung des Untersuchungsausschusses wurde soeben von der Vorsitzenden Verena Dunst beendet. Die nächste Sitzung findet kommende Woche, am 26. November statt.

Keine weiteren Auskunftspersonen

Die Ex-Aufsichtsräte Karl Bader und Siegfried Mörz wären die nächsten Auskunftspersonen. Beide Personen werden heute nicht erscheinen, sie wurden von ihrem Anwalt entschuldigt. Der Ausschuss hat einstimmig beschlossen, für Herrn Siegfried Mörz ein Gutachten vom Amtsarzt einzuholen.

Befragung von Zimmermann beendet

Die Vorsitzende, Landtagspräsidentin Verena Dunst, hat die Befragung von Zimmermann beendet. Ernst Zimmermann wurde, inklusive seines Eröffnungsstatements, rund drei Stunden befragt.

Verfahrensrichter stellt Fragen

Der Verfahrensrichter Walter Pilgermair fragt Zimmermann, ob im Aufsichtsrat jemals das Wachstum der Bank diskutiert wurde. Zimmermann verneint. Pilgermair will wissen, ob auch keine Fragen in diese Richtung im Aufsichtsrat gestellt wurde. Daran könne er sich nicht erinnern, sagt Zimmermann.

„Das Mascherl haben wir alle fünf Jahre oben“

Ewald Schnecker (SPÖ) fragt Zimmermann nach seiner Tätigkeit als Innungsmeister und seiner Rolle im Wirtschaftsbund. Zimmermann betont, er sei außerordentliches Mitglied des Wirtschaftsbundes. „Ich habe noch nie irgendwo parteipolitisch Rücksicht genommen“, sagt Zimmermann. In der Innung hätte es das nicht gegeben: „Du bist der oder du bist der. Das Mascherl haben wir alle fünf Jahre oben, aber jetzt hat keiner das Mascherl oben. Wir müssen unseren Mitgliedern helfen. Und wenn man dort gewählt ist, dann hat man das zu machen“, sagt Zimmermann.

Geschenkeliste

Markus Ulram (ÖVP) will von Zimmermann wissen, welche Personen auf der Geschenkeliste der Commerzialbank aufscheinen. Ulram fragt: „Ist auf der Geschenkeliste Hans Niessl gestanden?“. Zimmermann sagt: „Ich kann mich nicht erinnern“ und ergänzt: „Meine Mutter hat eine Vase bekommen.“ Zimmermann zeigt sich verwundert, „dass solche Nebensächlichkeiten festgehalten wurden.“

Ulram hakt nach und fragt, ob auf der Geschenkeliste auch Bürgermeisterin Ingrid Salamon (SPÖ) aufgeführt sei. Zimmermann sagt, er könne das nicht ausschließen, aber auch nicht „Ja“ sagen.

Finanzstrafverfahren

Der Abgeordnete Ewald Schnecker (SPÖ) fragt nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen im Finanzstrafverfahren gegen Ernst Zimmermann. Diese Fragen beantwortet Zimmermann mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht.

Verhältnis als Wellental

Patrick Fazekas (ÖVP) fragt Zimmermann, über das Verhältnis zwischen der Mattersburger Bürgermeisterin Ingrid Salamon (SPÖ) und Ex-Bankchef Martin Pucher. Zimmermann antwortet: Das Verhältnis zwischen Pucher und Salamon sei ein Wellental gewesen. Die Beziehung sei einmal hoch, ganz gut und einmal tief und ganz schlecht gewesen, sagt Zimmermann. Der von der Stadt Mattersburg und der Commerzialbank gemeinsam geplante Bau eines Impulszentrums in der Mattersburger Stadt, sei ausschlaggebend für dieses Wellental gewesen, so Zimmermann. Er habe das mitbekommen, weil über das Impulszentrum in Aufsichtsratssitzungen gesprochen wurde.

Fazekas fragt, ob die Bürgermeisterin bei diesen Aufsichtsratssitzungen jemals dabei war. Zimmermann verneint.

17 Millionen in Patenten versenkt

Ewald Schnecker (SPÖ) fragt, was Zimmermann dazu sagt, dass Pucher ihn laut einem Einvernahmeprotokoll, das in Medien auftaucht, als guten Handwerker aber sonst als „Flasche“ bezeichnet? Zimmermann antwortet: Was soll man von einem Banker halten, der 17 Millionen an Patenten in einer Firma mit dem Namen Macom versenkt. „Ist das, das Genie, das mich als Flasche bezeichnet?“, sagt Zimmermann.

Wirtschaftsprüfer TPA von Vorstand vorgeschlagen

Auf die Frage von Markus Ulram (ÖVP) warum die TPA mit der Prüfung der Commerzialbank beauftragt wurde, sagt Zimmermann: „Es wurde im Aufsichtsrat vom Vorstand vorgeschlagen“.

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Markus Ulram und Patrik Fazekas von der ÖVP

Verbindungen zum SV Mattersburg

Regina Petrik (Grüne) fragt Zimmermann über seine Verbindungen zum SV Mattersburg. Zimmermann sagt: Er sei seit 1991 dabei gewesen und habe die Steigerung des Vereins miterlebt. Von 2000 bis 2010 sei er auch Geschäftsführer der SVM-Errichtungs-GmbH und auch Obmann-Stellvertreter des SVM gewesen. Aber auch da dürfte das Verhältnis zu Pucher nicht friktionsfrei gewesen sein. Informationen über neue Spieler habe er nicht sofort bekommen, sondern oft nur aus den Medien. Und wenn er in der Früh nicht Zeitung gelesen habe, dann sei er oft draußen angesprochen worden und habe nichts gewusst, sagt Zimmermann.

Auf die Frage von Petrik nach Geschenken in Verbindung mit der Commerzialbank und dem SV Mattersburg sagt Zimmermann: Er habe einen Silberbarren zum 60. und ein Goldplättchen zum 50. Geburtstag bekommen. Von anderen Geschenken wisse er nichts.

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Die Abgeordneten der FPÖ und der Grünen.

Gemeinsam gespielt

Ernst Zimmermann sagt, er kennt Ex-Bankchef Martin Pucher bereits seit vielen Jahren. „Wir sind gemeinsam in den Kindergarten gegangen und haben gemeinsam im Geschäft von Puchers Vater Frisör gespielt“, so Zimmermann.

„Gott weiß alles, aber Pucher weiß es besser“

Ernst Zimmermann zitiert den ehemaligen Bezirkshauptmann des Bezirkes Mattersburg Günter Engelbrecht. Zimmermann weist auf die Stellung von Ex-Bankchef Martin Pucher hin. Kritik und Fragen hätte Pucher nicht geduldet, sagt Zimmermann.

Keine Kontakte zum Land

Verfahrensrichter Pilgermair fragt Zimmermann: „Welche Kontakte zum Land hat es betreffend die Commerzialbank gegeben?“. Zimmermann antwortet: „Da hat es keine Kontakte gegeben!“.

Bankschließung

Von der Bankschließung habe Zimmermann am 15. Juli um 04:30 erfahren. „Per Whats App von seinem Sohn“, sagt der Ex-Aufsichtsrat der Bank Ernst Zimmermann. Auf die Frage von Pilgermair, wann Zimmermann Unregelmäßigkeiten in der Bank aufgefallen sind, sagt er: „nach dem 15. Juli“.

Befragung Zimmermann

Verfahrensrichter Walter Pilgermair beginnt mit der Befragung der Auskunftsperson. Zimmermann sagt, es hätte rund 4 Aufsichtsratssitzungen pro Jahr gegeben. Bei Fragen oder Feststellungen in diesen Sitzungen hätte es laut Zimmermann „Rüffel“ gegeben. Auf die Frage von Pilgermair, ob es bei den Aufsichtsratssitzungen ausreichend Unterlagen für die Mitglieder gegeben hat, sagt Zimmermann: „Nein“.

Einleitende Stellungnahme

„Ich bin gerne bereit, meine Erinnerungen und Erfahrungen, die ich als Aufsichtsrat erfahren habe, zu erörtern“, sagt Ernst Zimmermann in seinem Eröffnungs-Statement.

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Auskunftsperson Ernst Zimmermann mit seinem Anwalt

Reporter im U-Ausschuss

Für den ORF Burgenland berichten heute Patricia Spieß und Thomas Prunner aus dem Untersuchungsausschuss zur Commerzialbank Mattersburg.

ORF-Reporter im U-Ausschuss
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Zweite Auskunftsperson

Als nächste Auskunftsperson tritt Ex-Commerzialbank-Aufsichtsrat Ernst Zimmermann vor den Untersuchungsausschuss. Jede Auskunftsperson darf von einer Vertrauensperson begleitet werden. Zimmermann hat seinen Anwalt als Vertrauensperson mitgebracht.

Erste Auskunftsperson

Wilhelm Grafl (Ex-Aufsichtsrat) wäre die erste Auskunftsperson des Tages gewesen. Grafl ist nicht erschienen. Die Abgeordneten haben einstimmig beschlossen, ein Gutachten vom Amtsarzt einzuholen.

Sitzung eröffnet

Die Vorsitzende Verena Dunst hat die 6. Sitzung des Commerzialbank-Untersuchungsausschusses soeben eröffnet.

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Verfahrensrichter Walter Pilgermair, Ausschuss-Vorsitzende Verena Dunst, Landtagsdirektorin-Stellvertreter Florian Philapitsch

Keine Akten vom Bund

Der Chef der Finanzprokurator – also der oberste Anwalt des Bundes – hat in einem Schreiben an das Amt der Burgenländischen Landesregierung neuerlich festgestellt, dass „vom Bund dem Commerzialbank Untersuchungsausschuss keine Akten und Unterlagen vorgelegt werden können“. Das Schreiben ist mit 18. November 2020 datiert.

Eintreffen der Politiker

Die Politiker treffen nach und nach im Kulturzentrum Eisenstadt ein. „Guten Morgen“ tönt es durch die Gänge des Veranstaltungszentrums. Nur FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz begrüßt die anwesenden Politiker-Kollegen, Journalisten und Securitys mit „Guten Abend!“.

6. Sitzung

Heute, am 19. November, geht es mit der sechsten Sitzung des Untersuchungsausschusses zur Commerzialbank Mattersburg weiter. Der Ausschuss tagt wieder im Eisenstädter Kulturzentrum.

Die Befragung der ersten Auskunftsperson ist für 10 Uhr geplant.

Ende 5. Sitzung

Die Sitzung des U-Ausschusses wurde von der Vorsitzenden Verena Dunst soeben beendet.

Morgen geht es ab 10 Uhr mit der 6. Sitzung des Commerzialbank U-Ausschusses weiter. Geladen sind folgende Personen:

  • Wilhelm Grafl (Ex-Aufsichtsrat)
  • Ernst Zimmermann (Ex-Aufsichtsrat)
  • Karl Bader (Ex-Aufsichtsrat)
  • Siegfried Mörz (Ex-Aufsichtsrat)

Auskunftsperson Walter Hack kommt nicht

Ex-Commerzialbank-Vorstand Walter Hack erscheint im U-Ausschuss heute nicht. Die Abgeordneten haben einstimmig beschlossen, ein Gutachten vom Amtsarzt einzufordern.

380 Gläubiger fordern rund 813 Millionen Euro

„Ich versuche, den Schaden für die Gläubiger so gering wie möglich zu halten. Wenn dabei Malversationen zutage kommen, dann berichte ich das und der Akt wandert zur Staatsanwaltschaft“, sagt der Masseverwalter Gerwald Holper auf die Frage des Landtagsabgeordneten Ewald Schnecker, welche Aufgaben ein Masseverwalter hat. Holper weist darauf hin, dass er als Masseverwalter keine Hausdurchsuchungen oder Kontenöffnung veranlassen kann.

Aktuell gibt es im Insolvenzverfahren rund 380 Gläubiger und angemeldete Forderungen in der Höhe von rund 813 Millionen Euro, sagt Holper.

Schadenersatzklage gegen Land in Prüfung

Zusätzlich zur Amtshaftungsklage gegen die Republik Österreich prüft der Masseverwalter derzeit auch eine Schadenersatzklage gegen das Land. Das bestätigt Masseverwalter Gerwald Holper auf Nachfrage von Patrik Fazekas (ÖVP).

Pleier kommt nicht

Die Ex-Commerzialbank-Vorständin Maria Pleier – sie wäre für 14:30 Uhr geladen – erscheint heute nicht vor dem U-Ausschuss. Aufgrund der laut Verfahrensrichter Walter Pilgermair nicht ausreichenden Entschuldigung, beantragt der Ausschuss einstimmig den Antrag zur Verhängung einer Beugestrafe gegen Maria Pleier.

„Ich versuche nur das Geld zu finden.“

Masseverwalter Gerwald Holper kann bestätigen, dass es Fake-Kredite in der Commerzialbank Mattersburg gegeben hat, die angelegt wurden, um das Vermögen der Bank falsch darzustellen. „Und ich kann auch bestätigen, dass es Vermögensabflüsse in nicht zu knapper Größenordnung gegeben hat“, führt Holper aus. „Wir suchen nach einem dreistelligen Millionenbetrag“, sagt Holper wörtlich.

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