Bildstöcke: Stille Mahnmale noch immer modern
Das Burgenland ist reich an Flurdenkmälern und Gedenksteinen. Für die Menschen sind sie ein Ort, wo sie nicht nur Danke sagen, sondern auch Trauern und Kraft schöpfen können. Einige Bildstöcke sind noch gar nicht so alt. In Neusiedl bei Güssing steht etwa ein hölzerner Bildstock, den die Familie Zach aus Dankbarkeit errichten hat lassen.
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„In den letzten Jahren und Jahrzehnten sind bei uns in der Familie schwere Unfälle und Schicksalsschläge vorgekommen. Aus Dank, dass das alles gut ausgegangen ist, haben wir dieses Marterl errichtet“, so Werner Zach. Er bezeichnet das Marterl als seine größte Freude in seinem Leben.
„Tschernobylkreuz“ bei Oberwart
In einem Tal östlich von Oberwart steht dieses fünf Meter hohe Holzkreuz. Es wurde von den Oberwarter Firmlingen errichtet. „Interessant ist, dass dieses Marterl am 1.Mai 1986 eingeweiht wurde. Damals zog eine Wolke vorbei und es hat getröpfelt - und zwar ohne, dass wir gewusst haben, dass diese Wolke radioaktiven Stoff mitbringen konnte. Wir wussten damals noch nicht, dass das Unglück von Tschernobyl passiert ist“, so Wilhelm Hodits, ehemaliger Firmhelfer aus Oberwart. Seither wird das Firmkreuz auch „Tschernobylkreuz“ genannt.
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An ein Naturereignis erinnert dieses Kreuz in Mogersdorf. Vor drei Jahren bedrohte ein gewaltiger Erdrutsch die Häuser im sogenannten Kesselgraben: „Wir haben einen Erdrutsch gehabt. Aus Dank dafür, dass der Hang nicht weiterrutscht, haben wir das Kreuz aufgestellt“, erzählt Maria Lex. Das Kreuz ist zugleich den Kranken und Verstorbenen des Kesselgrabens gewidmet.
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Gedenkstein für verstorbenen Sohn
An einen tragischen Verkehrsunfall erinnert ein anderer Gedenkstein. Der 21-jährige Thomas Bugnits aus Eisenberg an der Pinka hat hier sein Leben verloren. Die Initiative ist von seinen Jugendfreunden ausgegangen, sie wollten den Stein an der Unfallsstellen installieren. „Wir haben dem zugestimmt und ich bedanke mich auch heute noch dafür“, erklärt Vater Johann Bugnits. Der Schmerz der Familie konnte so ein wenig gelindert werden, sagt Bugnits.
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Für die Kirche haben solche Gedenkstätten eine ganz besondere Symbolkraft: „Sie sind Zeichen des Glaubens und dass unsere Gegend vom Christentum geprägt ist. Die Leute schätzen diese Zeichen immer noch. Wenn man vorbei geht, macht man ein Kreuzzeichen oder denkt an etwas“, erklärt Karl Strobl, Pfarrer von Gerersdorf.