Weinelite in Rust

„Master of Wine“ - das ist der wohl begehrteste Titel der Weinwelt. 368 Menschen in 29 Ländern dürfen zur Zeit die Initialen MW tragen. Drei davon in Österreich. In Rust hat es am Mittwoch ein internationales Meistertreffen gegeben.

Zum Empfang gab es Champagner und Tamburica - der Burgenlandkroate und erste „Master of Wine“ Österreichs Josef Schuller, lud die illustre Kollegenschaft zum Feiern ein. Darunter war auch die britische Weinkritikerin Jancis Robinson, die die Weine für die Queen aussucht. „Wir testen die Weine blind im Buckingham Palast, manchmal auf Schloss Windsor und suchen die Weine aus, die die Queen ihren Gästen serviert. Es ist eine fast kindliche Aufregung, zu wissen, dass man im Palast Arbeit zu erledigen hat“, so Robinson.

All diese Weinexperten sind hier, um ihr Wissen weiterzugeben - zum 15. Mal läuft ein Master of Wine-Einstiegsseminar im Burgenland. „Es waren in diesen 15 Jahren 600 bis 700 Personen aus der ganzen Welt, die hierher gekommen sind, um sich auf die Reise zum Master of Wine begeben haben und die in dieser Zeit aber auch Österreich kennengelernt haben“, so Josef Schuller von der Weinakademie Österreich in Rust.

„Unsere Kollegschaft hier ist sehr freundschaftlich und jedesmal ist es schön Masters of Wine von Australien bis Österreich zu sehen“, meinte der österreichische Weinexperte Andreas Wickhoff. „Das ist schon harte Arbeit, deshalb genießen wir den Abend heute umso mehr“, so Caro Maurer, Weinexpertin aus Deutschland.

Die Welt des Weines

Einer der Höhepunkte im Seminarprogramm war der Vortrag von Jancis Robinson, die seit 1984 Master of Wine ist. Sie ist eines der größten Vorbilder für die Studenten, die bereits Fachleute in Sachen Wein sind. „Es war immer eines meiner Ziele Master of Wine zu werden und Menschen zu inspirieren, wie man Wein und Kultur verbinden kann“, sagte Ki Wong, die in Hong Kong eine Weinschule leitet.

„So viele Menschen aus verschiedenen Ländern zu treffen ist die einzige Gelegenheit, die ganze Welt des Weines zu verstehen. Ich habe immer geglaubt, es reicht nicht nur die französischen Weine zu kennen, um ein Weinkenner zu sein“, so Nicolas Fouilleroux, der Sommelier und Weinhändler in Paris ist.

„Meine Weinreise hat in meinem Heimatland Brasilien begonnen. Dann war ich in Deutschland und habe promoviert und jetzt habe ich Lust wieder anzufangen“, sagte Manuella Weber-Witt. Für alle wäre der Master of Wine eine Auszeichnung. Die Menge an Weinwissen ist heute noch enorm - allerdings nicht mehr so gewichtig. Weltweit vernetzt zu sein ist und bleibt ein Vorteil.