Der Wagram: Unbekannte Kulturlandschaft
Wer auf der B 51 von Neusiedl Richtung Gols fährt, hat den Wagram linkerhand. Eine Geländewelle, über die sich in sanften Linien Rebreihen ziehen. „Der Wagram ist der südliche Steilhangabfall der Parndorfer Platte. Die Parndorfer Platte ist eine Schotterfläche, die von der Donau vor circa zwei Millionen Jahren aufgeschüttet wurde und das Neusiedler See-Becken ist dann vor circa 13.000 Jahren abgesunken - so ist der Wagram entstanden“, erklärt Geografin Ulrike Lercher.
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Geschäftiges Treiben zur Weinlese
Früher erstreckten sich auf dieser Fläche ausgedehnte Hutweiden, heute ist der Wagram das Weingebirge der Region. Wo sonst nur vereinzelt Landwirte und Wanderer auftauchen, herrscht im Herbst der Lese-Hochbetrieb. „Es gibt auch einen Weinwanderweg, der circa 7,5 Kilometer lang ist und durch diese schöne Landschaft führt“, so Lercher.
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Der Bienenfresser ist eine der wenigen tropisch-bunten Vogelarten der europäischen Vogelfauna.
Heimat des seltenen Bienenfressers
Die Landschaft punktet auch mit kleinen Wäldern und Hecken, in denen man viele Vogelarten findet. Eine ganz besondere Vogelart findet man in der Lehm- und Lösswand bei Weiden. Hier logiert zwischen Mai und August der seltene Bienenfresser. Den Winter verbringt er in Afrika, deshalb ist es dort im Herbst ruhig.
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Eindrucksvolles Panorama bis zum Leithagebirge
Den schönsten Ausblick hat man von einer Plattform bei Gols. Hier tut sich dem Besucher ein eindrucksvolles Panorama auf: vom See über die Zitzmannsdorfer Wiesen bis zum Leithagebirge. Das genießt auch gerne Friederike Riemer aus Neusiedl am See: "Ich freue mich einfach, hier oben zu sein - und der Blick auf den See. Da gibt es ja dieses Schlagwort: Wo andere Urlaub machen, bin ich zu Hause - und das war jetzt gerade in meinem Herzen.
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Pilgern: Wandern mit allen Sinnen
Egal ob man sich von Halbturn oder von Neusiedl aus auf den Weg über den Wagram macht, die Strecke lässt sich in zweieinhalb Stunden bewältigen und gehört zum burgenländischen Zweig des Jakobspilgerweges. „Und Pilgern heißt ja letztendlich nicht, dass man in sich gehen muss und betend und sinnierend durch die Gegend pilgern muss, sondern Pilgern heißt - für mich - genießen mit allen Sinnen“, meint Franz Renghofer aus Neusiedl am See.
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(Sendungshinweis: „Burgenland heute“, 23.9.2017)