Willi, das zahme Wildschwein

Eine ungewöhnliche Freundschaft pflegt Andrea Maranitsch aus Stegersbach. Sie hält ein Wildschwein als Haustier. Willi wurde sozusagen von seiner Besitzerin als Baby adoptiert. Er geht an der Leine und ist damit natürlich die Sensation im Ort.

Andrea Maranitsch aus Stegersbach (Bezirk Güssing) ist fast täglich mit Willi unterwegs. Das Wildschwein ist erst ein halbes Jahr alt und braucht viel Auslauf. Willi ist der Wahlburgenländerin richtig ans Herz gewachsen.

"Ich habe den Willi vergangenen August bekommen als ganz, ganz kleines Schweinchen. Der Frischling war ungefähr eineinhalb Wochen alt. Ich habe ihn und seine zwei Geschwister mit dem Flascherl großgezogen. Die anderen sind auch handzahm, aber den Willi trainiere ich. Er geht mit mir jeden Tag spazieren, kann auch „Sitz" und ist ein ganz verkuscheltes Wildschwein“, schwärmt Andrea Maranitsch.

Wildes Schwein an der Leine

Willi das Wildschwein ist auch gut erzogen. Und wenn es „Platz“ heißt, dann setzt er sich brav auf die Wiese - meistens jedenfalls. Willi ist auch gerne in Stegersbach unterwegs - da geht er dann auf dem Gehsteig ganz brav an der Leine.

„Die meisten glauben, er ist ein Hund. Ganz wenig drehen um und schauen noch einmal, ob sie richtig sehen. Ich habe auch zwei Hunde und wir gehen dann zu dritt. Er fällt dann gar nicht mehr so auf, weil er fast braver bei Fuß geht als die Hunde.“

Attraktion in Stegersbach

Willi - von seiner Besitzerin manchmal auch „Mäuschen“ genannt - ist die Attraktion im Ort. Er spielt auch gerne mit Kindern - und beschnuppert alle, die ihm näher kommen, mit seinem Rüssel. Das Wildschwein ist mitten im Training - und sehr gelehrig. „Er geht jetzt auch schon schwimmen, er hat Wasser sehr gerne.“

Tägliche Fütterung und Streicheleinheiten

So richtig wild wird Willi nicht, meint seine Besitzerin. „Ich habe ihn mit dem Flascherl gefüttert auf meinem Schoß. Und er wird immer noch jeden Tag aus der Hand gefüttert, kriegt immer noch seine Ziegenmilch, der Charakter ist also gefestigt. Der wird nicht mehr wild“, zeigt sich Andrea Maranitsch überzeugt.