H. Isik: Orient und westeuropäische Kunst

Vor 29 Jahren kam Hüseyin Isik nach Österreich. Seit 15 Jahren lebt und arbeitet der gebürtige Kurde am Friedrichshof in Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See). Zentrale Themen in seinen Arbeiten sind Identität, Rassismus und Fremdsein.

Hüseyin Isik kommt ursprünglich aus der Osttürkei, aufgewachsen ist er in Istanbul. Er stammt aus einem kleinen kurdischen Dorf, seine Eltern waren Analphabeten. Als er etwa 4-5 Jahre alt war, zogen seine Eltern nach Istanbul. Sein Vater fand einen Job als Hausmeister.

Hüseyin Isik

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Seit 15 Jahren lebt und arbeitet Isik am Friedrichshof in Zurndorf

Hüseyin Isik kommt hier erstmals mit Kunst in Berührung: „Da war ein Medizinstudent. Dieser Student hat auf einem Zeitungspapier einen Kopf gezeichnet. Das hat mich fasziniert, ich habe geglaubt, dass da ein echter Mensch ist und mit mir reden und sprechen wird“, so Isik. Daraufhin habe Isik versucht, selbst zu zeichnen.

Hüseyin Isik studierte schliesslich Malerei und Grafik an der Akademie für Angewandte Kunst in Istanbul. Schon während des Studiums wurde ihm die Türkei zu eng, das politische System war für ihn ein Hemmschuh in seiner künstlerischen Entwicklung.

„Ich war auch ein wenig politisch und sozial tätig. Diese Zeit war dann immer sehr, sehr eng für mich“, erklärte Hüseyin Isik. „Letztes Mal habe ich in einer Bücherei Bücher gekauft. Die Polizei hat uns festgenommen und 16 Tage lang festgehalten“, erzählte Isik. Er wurde in der Gefangenschaft nicht gefoltert, „aber was ich da gesehen habe, hat mir schon gereicht“.

Hüseyin Isik

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Zur Kunst hat Isik noch in der Türkei gefunden

Orient und westeuropäische Kunst verschränkt

Hüseyin Isik verschränkt gerne orientalische und westeuropäische Kunst in seinen Arbeiten. „Ich habe zum Beispiel schöne Karawanenszenen aus dem Orient genommen und hinter diesen Bildern die Wahrheit gezeigt - wo Bomben explodieren und Menschen weinen. Das ist Phantasie und Realität.“