Erfolgreiche Premiere von „71“

„71 oder der Fluch der Primzahl“ hatte gestern Uraufführung in Parndorf. Das Theaterstück thematisiert das Drama rund um den Kühlwagen mit 71 toten Flüchtlingen, der im August 2015 auf der Autobahn bei Parndorf gefunden wurde.

Aus dokumentarischen Szenen und den Texten von 21 burgenländischen Literaturschaffenden hat Regisseur Peter Wagner eine vielfältige Theater-Collage gemacht. „Es ist unglaublich, was Peter Wagner aus dieser Masse an Texten geschafft hat. Er hat etwas erschaffen, was mehr als zwei Stunden lang die Spannung hält", zeigt sich Autorin Theodora Bauer begeistert. Ebenso die Autorin Karin Ivancsics:"Ich bin sehr bewegt und berührt. Ich zittere am ganzen Leib. Ich bin beeindruckt.“

Fluch der Primzahl Uraufführung

ORF

Fluch der Primzahl Uraufführung

ORF

Interviews mit Einsatzkräften wurden auf die Bühne projiziert

Plädoyer fürs Leben

Auf die Bühne projizierte Interviews von Einsatzkräften und Ermittlern unterbrechen die Spielszenen. Sie erzeugen in ihrer Direktheit große Betroffenheit. „Die Kombination aus Dokumentarischem und Szenischem ist glaube ich gut gelungen. Es ist schon sehr bedrückend - noch dazu hier in Parndorf“, sagte dazu Christian Spatzek, Intendant des Theater Sommers Parndorf zur Uraufführung. Bei all dem Entsetzten, das dieser Stoff birgt, soll das Stück doch auch ein Plädoyer für das Leben sein. Das unterstreicht auch die Bühnenmusik von Ferry Janoschka.

Fluch der Primzahl Uraufführung

ORF

Eine volle Bühne nach der Uraufführung

Dem Ensemble, den 21 Autorinnen und Autoren und den 71 Toten von Parndorf erwies das Publikum bei der Uraufführung seinen Respekt, in dem es sich zum Applaus von den Sitzen erhoben hat. „Es sind Menschen, die da gestorben sind. Ich glaube, dass das was ganz Wichtiges ist. Es sind Menschen, die Frieden gesucht - und den Tod gefunden haben. Wenn wir irgendwo etwas beitragen können, dann sollten wir es tun, damit so etwas nicht mehr passiert“, sagte der Parndorfer Bürgermeister Wolfgang Kovacs (LIPA).

Links: