Design schafft Arbeit

Das Offene Haus Oberwart (OHO) will den Beruf der Näherin mithilfe von Experimentierwerkstätten neu beleben und neue Betätigungsfelder schaffen. In Jennersdorf gab es erstmals einen mehrtägigen Modellversuch dazu.

Drei Tage hindurch wurde im Flomarkt des Vereins Iduna emsig genäht und getüfftelt. Frauen aus der Region schneiderten aus alten Textilien etwas Neues. Neu war dabei die Zusammenarbeit von Künstlerinnen und Näherinnen: „Ich kann entwerfen, aber nähen kann ich es nicht. Die Damen hier können das aber“, freute sich etwa die Künstlerin Andrea Ochsenhofer.

Erlebnis für die Näherinnen

Von der Experimentierwerkstatt waren nicht nur die Designerinnen begeistert. Der kreative Aspekt in der Arbeit ist für die arbeitslosen Näherinnen ein Erlebnis. „Bei den Künstlerinnen ist es sehr interessant - und ich mach es sehr gerne“, so etwa die Näherin Anneliese Strobl.

Ähnlich hört sich das bei der Grafikdesignerin Marlene Voves an:"Ich bin sehr positiv überrascht. Es waren alle super motiviert, die Näherinnen haben sehr schnell gearbeitet", war die Grafikdesignerin zufrieden.

„Möglichkeit, etwas zu verdienen“

Gestartet wurde das Projekt vom OHO gemeinsam mit der Frauenberatungsstelle in Oberwart. Der Verein Iduna in Jennersdorf ist für den Projektträger OHO der optimale Kooperationspartner, sagte OHO-Geschäftsführer Alfred Masal: „Diese Regionen brauchen Arbeitsplätze und Ideen. Das ist schon eine zukünftige Möglichkeit, etwas zu verdienen.“

Als Beispiel nannte Masal „Werkstätten mit ein, zwei, drei Leuten, wo sich Designerinnen und Näherinnen zusammentun. Da entstehen Produkte, die für die Menschen auch wirklich attraktiv sind“, so Masal. Das OHO in Oberwart will die Projektidee mit seinen Kooperationspartnern in jedem Fall weiterverfolgen.