Alte Stoffe, neue Mode

Taschen aus alten LKW Planen, modische Accessoires aus Fahrradschläuchen - Das Wiederverwerten von Materialien ist in der Modewelt längst zum Trend geworden. Im Südburgenland hat sich eine Pionierin in Sachen Öko- und Recyclingmode angesiedelt.

Wenn es um das Essen geht, wollen immer mehr Menschen mit gutem Gewissen einkaufen. Bei Kleidung ist das anders. Umweltbewusste Mode hat bis heute den Ruf nicht besonders schick zu sein. Petra Mark will in ihrem Atelier in Güssing zeigen, dass sich Design und eine gesunde Umwelt nicht ausschließen.

„In mein Geschäft kommen in erster Linie Modeinteressierte, denen gefällt, was im Schaufenster hängt. Wenn sie dann erfahren, dass es auch noch ökologisch produziert wird, dann sind sie auch sehr dankbar. Aber es gibt auch kritische Konsumenten, die zu mir kommen, weil sie wissen, was sie bekommen“, so Mark.

Nachhaltigkeit überzeugt

Tatsächlich ist es nicht nur der Blick ins Schaufenster, der die Kundinnen überzeugt. „Es ist das Optische, das mich interessiert hat, aber vor allem der Gedanke dahinter, die Nachhaltigkeit, spricht mich an. Vor allem in meiner Altersgruppe ist das ein großes Thema“, meinte Margit Poandl aus Kohfidisch.

Bei Petra Mark findet man neben Walkstoffen aus der Region auch aussortierte Garderobe oder Textilien, die zum Anziehen nie gedacht waren. So gibt es zum Beispiel einen Rock, der aus einem Fallschirm genäht wurde, er besteht sogar aus drei verschiedenen Stoffen. Aktuell verarbeitet die Künstlerin und Modedesignerin alte Kleidungsstücke. Sie näht zum Beispiel Kleider aus alten Herrenhemden.

Stoffe aus der Region

Zum Re- und Upcyceln von Stoffen hat die heute 49-jährige begonnen, als sie Mutter wurde. Damals war das in der Modeszene kaum ein Thema. Für die Stoffsammlerin aus Passion aber selbstverständlich.

„Für mich war das eine Leidenschaft. ich habe Stoffe auf dem Flohmarkt gekauft, aber auch recherchiert, wo es alte, schöne Stoffe gibt und habe es mit meinen ökologischen Textilien kombiniert. Ich habe mich auch immer auf die Suche gemacht nach Stoffherstellern, die in der Region produzieren“, so Mark. So ist die Öko-Modendesignerin im Laufe der Zeit auch rund um ihre nicht mehr ganz so neue Heimat fündig geworden.