Neues Buch über alte Autos
Die ersten Automobile im Burgenland kauften sich Adelige. Das erste Auto fuhr im Jahr 1901 in Kittsee, gelenkt wurde es von Graf Batthyany-Strattmann, dem später selig gesprochenen „Arzt der Armen“. Mit seinem Auto dürfte er kaum Freude gehabt haben, erzählt Norbert Pingitzer.
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„Da gibt es allerhand Daten dazu, auch ein Foto. Und akribisch genau aufgezeichnet ist, wieviele Störungen es gegeben hat, wie oft sie ihn mit dem Rosswagen heimziehen mussten, was alles gebroche ist. Da fragt man sich, dass sich das Auto überhaupt durchgesetzt hat“, so der Autor.
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Adelige Autopanne in Pinkafeld
Präsentiert wurde das Buch „Autos im Burgenland“ im Schloss Rotenturm - und zwar aus historische Gründen. Denn auch Kaiser Karl I. hatte Pech mit seinem Auto. Er wollte 1921 den ungarischen Thron für sich retten. Allerdings streikte sein Auto in Pinkafeld, ein Ersatzwagen musste her.
„Die Familie Erdödy, die die Besitzer des Schlosses waren, haben ihm das Auto geborgt, mit dem er dann geflüchtet ist“, erzählt Constanze Schinner, Eventmanagerin von Schloss Rotenturm.
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Autos waren fast unleistbar
Karl I. musste ins Exil. Das Auto hingegen setzte sich bei uns langsam durch. Neben dem Adel konnten sich aber nur ganz wenige ein Auto leisten - zu den „Glücklichen“ zählte etwa der Gemeindearzt.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 21.6.2016
Zu kämpfen hatten die ersten Automobilisten mit dem fehlenden Straßen- und Werkstättennetz. „Während der Ungarn-Zeit war es ganz, ganz mies. Erstens waren die Nord-Süd-Verbindungen in keiner Weise gegeben. Und es waren ja nicht nur die Straßen, es war ja auch das Tankstellennetz“, erklärt Norbert Pingitzer.
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Benzin aus der Apotheke
Den Tankstellen ist ein eigenes Kapitel im Buch gewidmet. So wurde Benzin früher aus Fässern gepumpt oder in Apotheken verkauft. Das Buch „Autos im Burgenland“ behandelt die Zeit ab 1900 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Es ist im burgenländischen Buchhandel und beim Autor erhältlich.