Dorfchronik für alle im Internet

In der Gemeinde Bocksdorf (Bezirk Güssing) ist jetzt die erste Topothek des Landes online gegangen. Das ist eine Art Dorfchronik im Internet, die jeder Bürger selbst erweitern kann, sprich jeder kann seine alten Fotos zur Verfügung stellen.

Rodeln in den 1950er Jahren, ein fast untergeganger Autobus beim großen Hochwasser gut zehn Jahre später, oder ein altes Foto von der landwirtschaftlichen Arbeit aus längst vergangenen Zeiten - all diese Bilder schlummern in Bocksdorf nicht mehr länger in Familienalben, sondern sind jetzt für alle im Internet sichtbar. Fast 250 Fotos sammelte die Ortsbevölkerung schon zum Start der ersten Topothek des Burgenlandes. Nun kann jeder Nutzer auch zusätzlich Informationen zu den Fotos beisteuern.

„So eine Topothek ist ja nie fertig. Jeder kann etwas beitragen, es gibt eine Fragefunktion, wo man antworten kann und so sein Wissen dazugeben kann. An einer Topothek arbeitet jeder weiter, der sich dafür interessiert“, so Alexander Schatek von Topothek. „Wir hoffen auf die Mithilfe der Bevölkerung beim Sammeln von Fotos und Dokumenten, denn die Topothek soll leben und weiterwachsen“, so Topothekarin Daniela Pieber.

Reges Interesse

Die Präsentation der Topothek stieß auf reges Interesse der Bocksdorfer Ortsbevölkerung. Eingescannt werden die Fotos von fünf Freiwilligen, den sogenannten Topothekaren. Sie vergeben auch Schlagworte, sodass nach Begriffen oder Personen gesucht werden kann.

Urheberrechte bleiben bei Eigentümern

Siegfried Krammer aus Bocksdorf war von der Topothek positiv überrascht. Maria Pelzmann hat noch einige Fotos auf Lager von Sportlern aus den Fünfziger Jahren. „Ich glaube für die Nachwelt ist es wichtig, dass man weiss, was war und man kann es immer wieder nachschauen“, sagte der Bocksdorfer Bürgermeister Adolf Schabhüttl (Liste Bocksdorf).

Die Urheberrechte bleiben bei den Eigentümern der Fotos. Die Gemeinde zahlt grundsätzlich für den Betrieb einer Toptothek 570 Euro pro Jahr.

Link:

Topothek Bocksdorf