„Schneiderei“: Friseur und Lokal in einem

Egon und Tamara haben sicher heuer im Sommer einen Traum erfüllt. In Leithaprodersdorf haben die beiden die „Schneiderei“ eröffnet - eine ungewöhnliche Kombination aus Friseursalon und Speiselokal unter einem Dach.

„Genießen, wohlfühlen, entspannen, der stressigen Zeit entfliehen - und wenn es nur für zehn Minuten ist - einfach das Schöne am Leben aufsaugen können“ - so fasst Egon Blümel die Funktion der „Schneiderei“ zusammen. Hinter dem Namen verbergen sich zwei Branchen und zwei Menschen und eine ungewöhnliche Kombination unter einem Dach: Friseur und Speiselokal.

„Das ist eine gereifte Geschichte, die seit 30 Jahren in meinem Kopf herumgeht. Man spricht Leidenschaft und Wohlfühlen an - ob beim Haarewaschen oder beim Essen und Trinken. Es spricht einfach den ganzen Körper an“, erklärt der Frisör.

"Schneiderei" in Leithaprodersdorf

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Schneiderei in Leithaprodersdorf

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Eine Symbiose

„Es ist einfach eine Symbiose. Die Leute aus dem Friseurgeschäft nehmen das an und kommen auf einen Kaffee. Und auch die Leute, die ins Lokal kommen, sehen, dass ein Friseur da ist und erwägen einen Besuch“, sagt Wirtin Tamara Blümel.

"Schneiderei" in Leithaprodersdorf

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Alter Tanzsaal als modernes Wirtshaus

In der Schneiderei gibts österreichische Küche ebenso wie Mediterranes oder Exotisches - alles aber abseits von Mikrowelle und Friteuse. Das neue Lokal entstand aus einem alten Gasthaus. Ein Teil wurde abgerissen, der alte Tanzsaal ist heute modernes Wirtshaus.

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 7.11.2015

„Ich habe das Wirtshaus vorher gekannt und habe mir schon vorstellen können, wie ich es anders machen kann. Trotzdem wollte ich diesen Charme erhalten und ich glaube, es ist uns eh ziemlich gut gelungen“, so die Wirtin.

Treffpunkt im Dorf

In vielen Ortschaften ist es schon passiert: Das letzte Wirtshaus hat zugesperrt. Damit fehlt oft ein wichtiger Treffpunkt im Ort. In Leithaprodersdorf ist das anders. Neben den vielen Heurigenbetrieben gibt es eben nun auch die Schneiderei. Und auch die werde gute angenommen, freut sich Tamara Blümel.

„Wir haben zum Beispiel am Sonntag sehr viele Einheimische, die nach der Kirche zum Frühschoppen kommen. Aber auch Auswärtige nehmen es gerne an“, erzählt die Gastwirtin.

"Schneiderei" in Leithaprodersdorf

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Oase im Alltag

Die Schneiderei war eine Herzensangelegenheit des Ehepaares. Sie soll eine Oase im Alltag sein. „Das Wichtigste - und das kann man nicht planen - ist einfach: Sobald du reingehst, kannst du runterfahren und in Urlaubsstimmung kommen. Es ist ein Angebot da und das kann man in Anspruch nehmen. Und wenn man nur dasitzt und liest, ist es genauso schön“, meint Egon Blümel.

Die Schneiderei ist seit dem heurigen Spätsommer geöffnet. Die ersten Monate seit August sind damit gut überstanden. Eine geschäftliche Bilanz gibt es noch nicht, wohl aber eine persönliche. „Die emotionale Bilanz ist supertoll. Und es macht irrsinnig viel Spaß“, freut sich Tamara Blümel.