Kunst in Streifen in Jennersdorf

Eine ehemalige Lagerhalle am Jennersdorfer Bahnhof verwandelt sich immer im Sommer in einen ungewöhnlichen Kunstraum. In den letzten Wochen hat hier Künstler Stephan Ehrenhofer gearbeitet. Er zeigt seine Streifenkunst.

Der gebürtige Schweizer stammt aus einer südburgenländischen Familie und lebt jetzt in Berlin. In Jennersdorf hat er jetzt in der ehemaligen Lagerhalle beim Bahnhof Jennersdorf neue Werke seiner konstruktivistischen Streifen-Kunst geschaffen.

Ausstellung Stephan Ehrenhofer

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Die Lagerhalle dient als Ausstellungsraum

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Kilometer von Bändern werden verarbeitet

Kilometer von Bändern

Die vier Betonsäulen der riesigen Halle hat Stephan Ehrenhofer mit Kilometern von bunten Geschenkbändern umwickelt. Das umfriedete Viereck, das so enstanden ist, erinnert ihn an einen Reitplatz. Das Werk heißt deshalb „Rodeo“.

„Ich möchte, dass eine Leichtigkeit zum Tragen kommt, eine befreite Leichtigkeit. Meine Arbeiten sollen zugänglich sein, sie sind nicht verschlüsselt, sondern in dieser Art von Kunst geht es immer um das ganz Konkrete, Direkte“, erklärt der Künstler.

Ausstellung Stephan Ehrenhofer

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Die Arbeiten sollen laut dem Künstler „zugänglich“ sein

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Form, Farbe und Struktur zählen

Ausstellung Stephan Ehrenhofer

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Die Teppiche werden in Indien gefertigt

Es geht um Form und Farbe

Es geht um Form und Farbe, um die Möglichkeiten des Materials, hier zum Beispiel Papier, und es geht um einen hohen ästhetischen Anspruch. Eigentlich kommt Stephan Ehrenhofer von der Textilkunst. Seine Teppiche lässt er in einer Manufaktur in Indien fertigen. Indisch inspiriert sind auch seine gemalten Madraskaros.

Ordnung, Struktur und Genauigkeit

Es gibt auch Arbeiten aus Streifenmarkisen, die Stephan Ehrenhofer zerschnitten und patchworkartig zu neuen Mustern zusammengenäht hat. Seine Werke erzählen von Ordnung, Struktur und Genauigkeit. Das emotionale Element entsteht im Auge der Betrachterin und des Betrachters.

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 20.8.2015

„Wenn man davor steht und sagt ‚Ich sehe schon was, aber ich kann es nicht benennen.‘, ist man schon im Auge des Sturms. Dann ist man mittendrin in einer Auseinandersetzung mit einer Bildsprache, die vielleicht ungewohnt hier ist“, so Ehrenhofer.

Ausstellung Stephan Ehrenhofer

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Verschiedene Materialien - hier etwa Papier - finden Verwendung

Ausstellung Stephan Ehrenhofer

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Nach der Ausstellung werden die Bänder zu derartigen Rollen verarbeitet

Bis 23. August

Auch der intellektuelle Witz hat Platz in Ehrenhofers Arbeiten. So hängen Kalenderblätter aus Plastikfolie, die in 62 Variationen die Farben blau, gelb und weiß kombinieren in der Ausstellung. Nach dem 23. August baut Stephan Ehrenhofer seine außergewöhnliche Schau in der Grenzkunsthalle in Jennersdorf wieder ab. Die Streifen seines Rodeos finden dann in künstlerischen Rollen ihre Wiederverwendung.