Aufgeholt - Burgenland 20 Jahre in der EU

Seit 20 Jahren bekommt das Burgenland vergleichsweise hohe Förderungen von der Europäischen Union. Wie dieses Geld investiert wurde und wie sich die Förderungen auf die Entwicklung des Burgenlandes ausgewirkt haben ist Thema der Sendung „Österreich-Bild“ am kommenden Sonntag.

Gezeigt werden markante Beispiele für EU-Projekte in Bereichen wie Tourismus, Landwirtschaft, Kultur und Forschung. So manches Projekt war anfangs heftig umstritten, wie etwa die Betriebsansiedelung von Lenzing in Heiligenkreuz. Im Dezember 1994 fand eine Belegschaftsversammlung bei Lenzing in Oberösterreich.

Mitarbeiter und Druck machen Druck auf den Vorstand, denn sie wollen verhindern, dass das neue Faserwerk im Südburgenland gebaut wird. Doch die Lenzing-Eigentümer entscheiden für Heiligenkreuz. Die Burgenländer können nämlich höhere Förderungen anbieten. Bereut hat Lenzing diese Entscheidung nicht.

Ö-Bild: 20 Jahre EU

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Das Lenzing Werk in Heiligenkreuz

Lenzing schuf 230 Arbeitsplätze

„Aus heutiger Sicht war es wirklich die richtige Entscheidung. Mitte der neunziger Jahre war Lenzing noch nicht der große Konzern, der er heute ist. Dieses Investment in eine neue Technologie war für Lenzing ein Kraftakt. Mit den Förderungen konnte man die Investitionen noch besser darstellen“, so Lenzing-Geschäftsführer Bernd Zauner.

Lenzing erfüllte die Erwartungen und schuf rund 230 Arbeitsplätze. Neben dem Werk aber ist sehr viel Platz im Wirtschaftspark Heiligenkreuz. Nur wenige Betriebe siedeln sich an. Manche wie der Dämmplattenerzeuger Bioinnova sperren schnell wieder zu.

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Förderungen auch für Errichtung der Thermen

Förderungen für Wirtschaft und Tourismus

Sendungshinweis

„Österreich-Bild: Aufgeholt - Burgenland 20 Jahre in der EU“, 8.2.2015, 18.25 Uhr in ORF 2

Betriebsansiedlungen wurden seit 1995 mit rund 400 Millionen Euro gefördert - der Tourismus mit zirka 250 Millionen Euro. Die vier Thermen im Land wären ohne die Förderungen aus Brüssel wohl nicht gebaut worden. Von ihnen profitieren nicht nur die Tourismusbetriebe in der Region, sondern auch andere Unternehmer wie der Biobauer Erich Stekovics in Frauenkrichen.

Der Paradeiserkaiser beliefert die Therme. Viele Gäste kommen dann in seinen Hofladen einkaufen. Er hat seinen Betrieb übriges bewusst ohne EU-Förderung aufgebaut. „Viele Leute haben von den Förderungen Angst gehabt, denn keiner konnte abschätzen, wie sehr man dann an die EU gebunden ist. Es hat damals wenige gegeben, die sich getraut haben“, erklärte Erich Stekovics.

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Erich Stekovits nahm bewusst keine Förderung in Anspruch

Österreichbild am Sonntag

Viele haben sich getraut und mit EU-Förderungen investiert, Weinbauern und Genossenschaften ebenso wie forschungsintensive Unternehmen. Auch wenn nicht nicht jedes Projekt ein Erfolg wurde, insgesamt haben die Förderungen entschieden beigetragen, dass das Burgenland wirtschaftlich aufholen konnte. Das „Österreich-Bild“ aus dem Landesstudio Burgenland „Aufgeholt - Burgenland 20 Jahre in der EU“ ist zu sehen am Sonntag um 18.25 Uhr in ORF 2.