Die Sprache der Hände

Am Montag 1. Dezember starten wir mit einem besonderen Adventkalender: Bis 24. Dezember versuchen wir, einen Einblicke in die Gebärdensprache zu vermitteln.

Wie viele Menschen in Österreich gehörlos sind, darüber gibt es keine genaue Zahl, schätzungsweise sollen es 10.000 sein. Für sie ist die Gebärdensprache ihre Muttersprache, so auch für Ilse Depauly. Sie ist seit fünf Jahren Obfrau des Gehörlosenvereins im Burgenland. Sie verlor im Alter von sechs Jahren ihr Gehör. In der Schule in Wien lernte sie die Gebärdensprache. In Österreich ist die Gebärdensprache seit 2005 in der Bundesverfassung anerkannt.

Im Alltag werden gehörlose Menschen mit vielen Problemen konfrontiert und sind auf Unterstützung angewiesen. Eine, die hier hilft, ist Stefanie Euler. Sie ist als Dolmetscherin tätig. Während ihres Psychologiestudiums kam sie durch einen Kurs zur Gebärdensprache und machte dann die Ausbildung zur Gebärdensprach-Dolmetscherin. Dolmetschkosten für Amtswege und Arztbesuche für gehörlose Menschen werden seit 2010 vom Land Burgenland übernommen.

Gehörlose Menschen stehen oft am Rand der Gesellschaft und dagegen kämpft Ilse Depauly. Besonders schlimm sei die Isolierung - wenn man alleine sei und nicht wisse, wohin man sich wenden könne, so Depauly. Sie wünscht sich, dass Barrieren für gehörlose Menschen abgebaut und sie voll in die Gesellschaft integriert werden.

Links:

• Gehörlosenverein
• Verband für Gebärdensprach-Dolmetscher