Jakob Schriefl: Vorbild für andere
Nach wie sind Menschen mit Handicap in manchen Bereichen nicht vollkommen integriert - da scheitert es etwa an an akkustischen Signalen für Blinde im Straßenverkehr oder an nicht vorhandenen Rampen für Rollstuhlfahrer. Aber es gibt auch das genaue Gegenteil: Jakob Schriefl aus Müllendorf. Sein Rollstuhl ist für ihn kein Hindernis, die HAK Mattersburg zu besuchen.
ORF
ORF
Mit Unterstützung der Mitschüler
17 Burschen und Mädchen besuchen die dritte Klasse der HAK Mattersburg. Der 17-jährige Jakob Schriefl benötigt bei manchen Handgriffen die Unterstützung seiner Mitschüler.
„In der Klasse ist es selbstverständlich, weil mich jeder kennt und weiß, wo ich vielleicht Hilfe brauche. Aber wenn ich draußen irgendwen ansprechen würde, würde er mir sicher auch behilflich sein, sofern es notwendig ist“, sagt Jakob Schriefl.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 24.11.2014
Seit seiner Geburt ist er auf den Rollstuhl angewiesen, in den Pausen erhält er zusätzliche Unterstützung durch seinen Betreuer. „Ich schaue in der Pause vorbei, richte ihm die Unterrichtssachen her und wenn er während des Unterrichts etwas braucht, schreibt er mir eine SMS“, erklärt Betreuer Robin Lang.
ORF
Rollstuhl ist kein Hindernis
Das Klassenzimmer und auch die ganze Schule sind auf die Bedürfnisse eines Rollstuhlfahrers ausgerichtet. Die Klasse selbst nimmt Jakobs Rollstuhl aber gar nicht mehr wahr.
„Er ist wie die anderen. Wenn man ihn besser kennenlernt, sieht man den Rollstuhl eigentlich nicht mehr“, meint etwa Schulkollegin Tamara Tvaliashvili. „Jeder akzeptiert ihn, jeder mag ihn. Vom Jakob kann man lernen, nie aufzugeben“, sagt Michael Schmidl.
Große Ziele
Das große Ziel von Jakob Schriefl ist es, irgendwann UNO-Generalsekretär zu werden. Jetzt steht jedoch der Abschluss der dritten Klasse im Vordergrund. „Jakob ist gut integriert, die Schüler schauen auf ihn, wenn er was braucht. Es ist ein gutes Klassenklima und nicht viel anders als in einer anderen Klasse“, so Klassenvorstand Magda Rigler-Sauerzapf.
ORF
Vollkommen in Gruppe aufgenommen
Und wie sieht sich der junge Mann im Klassenverband selbst, was lernt er von den anderen? „Dass man so akzeptiert wird, wie man ist, dass man nicht als ‚anders‘ gilt, dass man in die Gruppe vollkommen aufgenommen ist - und das ist bei mir der Fall“, lächelt Jakob Schriefl.