Jakob Schriefl: Vorbild für andere

Das Motto des „Licht ins Dunkel“-Aktionstages 2014 ist „Was können wir von Menschen mit Handicap lernen?“. Ein Vorbild ist Jakob Schriefl aus Müllendorf (Bezirk Eisenstadt Umgebung). Der Rollstuhl ist für den 17-Jährigen kein Hindernis.

Nach wie sind Menschen mit Handicap in manchen Bereichen nicht vollkommen integriert - da scheitert es etwa an an akkustischen Signalen für Blinde im Straßenverkehr oder an nicht vorhandenen Rampen für Rollstuhlfahrer. Aber es gibt auch das genaue Gegenteil: Jakob Schriefl aus Müllendorf. Sein Rollstuhl ist für ihn kein Hindernis, die HAK Mattersburg zu besuchen.

Jakob Schriefl in der Klasse

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Jakob Schriefl besucht die dritte Klasse der HAK Mattersburg

Jakob Schriefl in der Klasse

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Der 17-Jährige sitzt Zeit seines Lebens im Rollstuhl

Mit Unterstützung der Mitschüler

17 Burschen und Mädchen besuchen die dritte Klasse der HAK Mattersburg. Der 17-jährige Jakob Schriefl benötigt bei manchen Handgriffen die Unterstützung seiner Mitschüler.

„In der Klasse ist es selbstverständlich, weil mich jeder kennt und weiß, wo ich vielleicht Hilfe brauche. Aber wenn ich draußen irgendwen ansprechen würde, würde er mir sicher auch behilflich sein, sofern es notwendig ist“, sagt Jakob Schriefl.

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 24.11.2014

Seit seiner Geburt ist er auf den Rollstuhl angewiesen, in den Pausen erhält er zusätzliche Unterstützung durch seinen Betreuer. „Ich schaue in der Pause vorbei, richte ihm die Unterrichtssachen her und wenn er während des Unterrichts etwas braucht, schreibt er mir eine SMS“, erklärt Betreuer Robin Lang.

Jakob Schriefl in der Klasse

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Robin Lang steht dem 17-Jährigen als Betreuer zur Verfügung

Rollstuhl ist kein Hindernis

Das Klassenzimmer und auch die ganze Schule sind auf die Bedürfnisse eines Rollstuhlfahrers ausgerichtet. Die Klasse selbst nimmt Jakobs Rollstuhl aber gar nicht mehr wahr.

„Er ist wie die anderen. Wenn man ihn besser kennenlernt, sieht man den Rollstuhl eigentlich nicht mehr“, meint etwa Schulkollegin Tamara Tvaliashvili. „Jeder akzeptiert ihn, jeder mag ihn. Vom Jakob kann man lernen, nie aufzugeben“, sagt Michael Schmidl.

Große Ziele

Das große Ziel von Jakob Schriefl ist es, irgendwann UNO-Generalsekretär zu werden. Jetzt steht jedoch der Abschluss der dritten Klasse im Vordergrund. „Jakob ist gut integriert, die Schüler schauen auf ihn, wenn er was braucht. Es ist ein gutes Klassenklima und nicht viel anders als in einer anderen Klasse“, so Klassenvorstand Magda Rigler-Sauerzapf.

Jakob Schriefl in der Klasse

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Jakob Schriefl verfolgt seine Ziele sehr ehrgeizig

Vollkommen in Gruppe aufgenommen

Und wie sieht sich der junge Mann im Klassenverband selbst, was lernt er von den anderen? „Dass man so akzeptiert wird, wie man ist, dass man nicht als ‚anders‘ gilt, dass man in die Gruppe vollkommen aufgenommen ist - und das ist bei mir der Fall“, lächelt Jakob Schriefl.

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