Georg Luif: Mann der Ideen & Taten

Es gibt Menschen, die Ideen entwickeln und in die Tat umsetzen - wie Georg Luif. Er hat zum einen eine innovative Geschäftsidee umgesetzt, zum anderen engagiert er sich in seinem Geburtsort Mattersburg für Geschichtsbewusstsein.

Georg und Irma Luif setzen seit 1977 auf partnerschaftliche Beziehungen mit Produzenten der so genannten Dritten Welt - unter anderem in der Wiener Neustädter Filiale der Boutique „america latina“, erklärt Geschäftsführerin Irma Luif.

„Mein Mann hat als Entwicklungshelfer gearbeitet und ist mit der Erkenntnis zurückgekommen, dass man mit der Entwicklungshilfe eher Negatives als Positives bewirkt. Er hat sich entschieden, einen Betrieb zu gründen, in dem er Produkte aus Lateinamerika anbietet und verkauft und nicht mit dem karitativen Gedanken dahinter ‚Man muss was Gutes tun‘, sondern mit der Überzeugung, dass es dort Produkte gibt, die schön sind und die es wert sind, dass man sie in Österreich verkauft“, erklärt Irma Luif.

Die Idee von „america latina“ - „besser Fertigprodukte als Rohstoffe einzukaufen“ - verfolgt das Ehepaar aus Mattersburg immer noch.

Irma und Paul Luif in der Boutique "america latina"

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Irma und Paul Luif in der Boutique "america latina"

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Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 29.11.2013

„Haus der Geschichten“ in Mattersburg

Um bewussten Umgang - allerdings auf ganz anderem Gebiet - bemüht sich Georg Luif auch in Mattersburg. Er hat das Haus seiner Großeltern zu einem „Haus der Geschichten“ umgebaut. Einen Raum widmet er der jüdischen Vergangenheit seines Geburtsortes.

„Wir möchten zeigen, dass die jüdische Kultur für Mattersburg bedeutsam war. Und der zweite Gesichtspunkt: Wie es möglich war, dass in so kurzer Zeit eine Kultur total vernichtet wurde“, sagt Georg Luif.

Irma und Paul Luif in der Boutique "america latina"

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Irma und Paul Luif in der Boutique "america latina"

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Industrialisierung als Schwerpunkt

Ein weiterer Schwerpunkt im Geschichtenhaus: Die Industrialisierung und ihre gesellschaftlichen Folgen. Herbert Felix’ Konservenfabrik brachte Änderungen im Leben vieler Frauen.

„Frauen beschäftigen bedeutet ökonomische Macht für die Frauen und letztendlich dann auch Grundlage für die Emanzipation, für die Frauenbewegung“, so Luif.

Irma und Paul Luif in der Boutique "america latina"

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Gespräche bei „Kuchlkonferenzen“

In Zukunft soll es im Haus der Geschichten so genannte Kuchlkonferenzen geben - eine offene Gesprächsreihe entstehen. Wer sich Geschichten erzählen lassen möchte - das Haus ist jeweils Freitag bis Sonntag von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.