Heißer Trend: Wintergrillen

Wenn die Blätter und die Temperaturen fallen, muss die Grillsaison noch lange nicht zu Ende sein. Immer öfter wird der Griller nicht eingepackt und bis zur nächsten Saison im Gerätehaus verstaut. „Wintergrillen“ ist in!

Der Geruch von Holzkohle und Speck, das Knistern der glühenden Kohlen - eigentlich verbinden wir das mit Sommer. Doch auch in der kalten Jahreszeit lassen sich immer mehr Grillfans nicht von ihrem Hobby abhalten. Für den Biobauern, Destillateur und Jäger Thomas Rupp aus Bruckneudorf fängt der Spaß jetzt erst so richtig an.

Grillspaß im Schnee

Auf der Wiese vor der Terrasse liegt Schnee, der Atem gefriert im Wind. „Das ist etwas Besonderes“, erklärt Thomas Rupp, „ich grille gerne und im Winter ist es sehr angenehm, neben dem Griller, weil es da warm ist und es macht Spaß.“ Auf die richtige Ausrüstung kommt es an, wenn es draußen frostig ist. Das Wichtigste ist, neben einer warmen Jacke, gutes Schuhwerk, damit die Kälte nicht von unten angreifen kann.

Warm halten ist die Devise

Nicht auskühlen lassen! Das gilt für Grillgut und Grillmeister gleichermaßen. Im Winter ist ein Grill mit Deckel ideal, am besten an einer windgeschützten Stelle aufgestellt.

Thomas Rupp schwört auf seinen Kugelgrill und auf Holzkohlen oder Grillbriketts, die besonders lange glühen. „Man muss die Menge ein bisschen erhöhen. Das Grillgut dann so schnell wie möglich auf den Teller bringen, keine langen Wege, damit es nicht kalt wird.“ Holzkohlen sind perfekt geeignet. Sie brennen nicht nur gut, sie geben auch mehr Wärme an die Umgebung ab - also auch an den Grillmeister. Thomas Rupp setzt als begeisterter Jäger beim Grillen auf Wild und verrät uns ein Familienrezept. Auch die Erdäpfel für die Beilage baut er selbst an, der Gin zum Verfeinern kommt ebenfalls aus eigener Produktion.

Rehlaibchen vom Grill

• 60 dag Faschiertes vom Reh
• 1 Semmel
• Etwas Milch zum Einweichen der Semmel
• 2 Eier
• 1 Zwiebel
• 2 Zehen Knoblauch
• Salz, Pfeffer, Senf
• Kräuter nach Geschmack (Petersilie, Majoran, Thymian)
• 4 cl Gin (für Kinder weglassen)
• Semmelbrösel nach Bedarf
• Getrocknete Paradeiser
• Schafkäsewürfel
• Speck zum Umwickeln der Laibchen

Zwiebel würfelig schneiden, Knoblauch fein hacken und beides in etwas Fett anrösten. Auskühlen lassen. Semmel in Milch einweichen und gut ausdrücken. Das Faschierte mit den Zwiebeln, dem Knoblauch, der Semmel und den restlichen Zutaten verrühren. Den Gin dazugeben und nach Bedarf mit Semmelbröseln binden. Laibchen formen und diese mit getrockneten Paradeisern und Schafkäse füllen. Anschließend mit Frühstückspeck umwickeln und indirekt grillen. Als Beilage passt Erdäpfelpüree.

Warme Beilagen statt kalter Salate

Auf die Temperaturen abgestimmte Beilagen machen den Grillgenuss perfekt. Ofenkartoffel, Steckerlbrot oder auch ein warmer Krautsalat passen als Begleiter zu Steaks und Würsteln vom Wintergrill. Sind die Gäste draußen dabei, eignen sich warme Getränke wie Glühwein, Kinderpunsch und Tee. Der Vorteil für kalte Getränke: Sekt, Wein oder Bier können draußen bereit gestellt werden und verstellen keinen Platz im Kühlschrank.

Das richtige Gas

Ein Tipp zum Wintergrillen mit Gas: Butangas ist ungeeignet für frostige Temperaturen, weil es flüssig wird. Propangas verträgt auch extreme Minusgrade. Soll aus dem Wintergrillen eine Party werden, könnte man Heizschwammerl ausborgen und für die Gäste aufstellen. Auch ein Feuerkorb auf der Terrasse oder Fackeln sorgen für stimmungsvolle Atmosphäre, wenn es zu dämmern beginnt.