Piringsdorfer Biachalstrudel

Omas Küche liegt wieder im Trend. Rezepte von früher wecken Erinnerungen, wie der so genannte Biachalstrudel aus Piringsdorf, den Monika Mayer-Höttinger mit vielen anderen Rezepten in einem Kochbuch festgehalten hat.

Eine ihrer Enkeltöchter hat Monika Mayer-Höttinger auf die Idee gebracht, ein Kochbuch zu verfassen. „Sie hat gesagt: Oma, du musst alles aufschreiben! Und das habe ich getan.“ Das Buch trägt den Titel „Kochlust. Fleischlos glücklich!“ und enthält neben nach Wochentagen geordneten Rezepten Anekdoten aus dem Leben der Autorin und viele praktische Tipps.

Liebe geht durch den Magen

Monika Mayer-Höttinger ist keine gelernte Köchin, sie hat in zweiter Ehe in ein Gasthaus in Piringsdorf eingeheiratet. Viele typische Hausmannskostrezepte hat sie von der Schwiegermutter gelernt. Mittlerweile ist die gebürtige Oberpullendorferin schon in Pension und gibt die eigenen Kochkünste weiter. Vor allem teils seit Generationen überlieferte Rezepte und die damit verbundenen Geschichten liegen ihr am Herzen.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland am Wochenende“, 28.10.2017

Gefüllt und geschmalzen

Früher hat man den so genannten Biachalstrudel nicht im Backrohr sondern in einer schweren, gusseisernen Pfanne auf der Herdplatte in Schmalz herausgebacken, erzählt Monika Mayer-Höttinger. Zuerst auf einer Seite und dann wurde er mit Hilfe eines Holzbretts umgedreht. Warum er Biachalstrudel heißt, hat sie auch herausgefunden.

Biachalstrudel

Monika Mayer-Höttinger

Biachalstrudel

Die Form, nicht gerollt sondern zusammengeklappt, erinnert an ein kleines Buch, ein Bücherl - auf piringsdorferisch „Biachal“. Die etwas weniger deftige Variante wird heutzutage gerollt und im Rohr gebacken.

Biachalstrudel

  • 750 g Erdäpfel, mehlig
  • 2 Dotter
  • 30 g Butter
  • 2 EL Weizengrieß
  • 200 g Universalmehl
  • 1 Prise Salz
  • 250 ml Milch
  • 200 g Mohn
  • 1 TL Zimtpulver
  • 1 EL Honig
  • 1 EL Zucker
  • Zitronenschale, gerieben
  • eventuell Powidlmarmelade zum Bestreichen

Erdäpfel kochen, schälen und durch die Erdäpfelpresse auf ein Nudelbrett drücken. Leicht geschmolzene Butter zugeben und die Masse mit den übrigen Zutaten zu einem Teig verkneten. Auf dem bemehlten Nudelbrett zu einem Rechteck ausrollen. Für die Fülle die Milch unter ständigem Rühren aufkochen, zunächst Honig, Zucker und Mohn einrühren.

Biachalstrudel

Monika Mayer-Höttinger

Die gerollte Variante

Dann Zimt, Zimt und Zitronenschale unterrühren. Danach lässt man die Fülle abkühlen. Mit dem Mohn vermengen, leicht überkühlen lassen. Fülle auf den Teig streichen und zu einer Roulade rollen. In eine befettete Auflaufform legen und leicht flachdrücken. Mit flüssiger Butter bestreichen und bei 180 ° C goldgelb backen.

Tipp: Wer möchte, bestreicht den Teig vor dem Füllen mit Powidlmarmelade.