Burgenländischer Wein in New York beliebt

Rund 30 Millionen Hektoliter Wein werden in den USA jedes Jahr getrunken, aber nur 20 Millionen davon werden dort produziert. Der Rest, also rund ein Drittel des Verbrauchs, wird importiert. Dabei entwickelt sich auch Österreich immer mehr zu einem beliebten Herkunftsland.

Obwohl die Amerikaner mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund neun Litern pro Kopf und Jahr noch weit hinter den Österreichern mit einem Jahresverbrauch von rund 31 Litern pro Kopf liegen, sind die Vereinigten Staaten von Amerika der größte Weinmarkt der Welt. Insbesondere in New York mit seinen tausenden Restaurants und zahlungskräftigen Kunden sind Grüner Veltliner und Blaufränkisch gerne gesehen. So auch im Restaurant „Craft“ in Downtown Manhattan, einer Topadresse für feines Essen und edle Weine.

Drei Winzer aus dem Burgenland vertreten

Die riesige Vinothek des Hauses beherbergt auch die Erzeugnisse österreichischer Winzer, vier davon aus Niederösterreich und drei aus dem Burgenland. Vermittelt werden sie von Volker Donabaum. Vor vier Jahren hat es den gebürtigen Niederösterreicher nach New York verschlagen.

Volker Donabaum

Walter Schneeberger/ORF

Der gebürtige Niederösterreicher vermittelt in New York Weine an Gastronomen

Sendungshinweis

„Guten Morgen Burgenland“, 17.11.2016

Seit einem Jahr arbeitet er dort für einen der größten Weinimporteure als Spezialist für Wein aus Österreich. Der 35-Jährige stammt aus einer Winzerfamilie aus Spitz an der Donau und hat sich auf den Vertrieb von Weinen in den USA spezialisiert. Er setzt dabei auch auf Weine aus dem Burgenland. Vor allem die autochthonen Rebsorten - etwa Blaufränkisch, St. Laurent und Zweigelt -würden am besten gehen. Er habe drei Winzer aus dem Burgenland, Hannes Reeh, das Weingut Strehn aus Deutschkreutz und Claus Preisinger, so Donabaum. Das seien drei Winzer mit unterschiedlichen Stilen, damit sich keiner mit dem anderen bekämpfen würde.

Persönlicher Kontakt als Erfolgsgeheimnis

In den USA darf importierter Wein nicht direkt an den Konsumenten, sondern nur an den Handel und die Gastronomie verkauft werden und da setzt Donabaum auf seine sieben Winzer, die er genauso gut kennt wie seine Kunden. Der persönliche Kontakt ist sein Erfolgsgeheimnis. Es sei sehr wichtig, dass die österreichischen Winzer nach New York kommen und die Kunden besuchen, denn der persönliche Kontakt zu den Restaurants sei besonders wichtig. Er habe persönlich in New York an die 70 Restaurants, die er betreue und er könne sagen, dass diese 70 Einkäufer zu seinen Freunden zählen, so Donabaum. Von Jahr zu Jahr importiert er mehr Weinflaschen. Es seien um die 80.000 Flaschen. Das Import-Verhältnis zwischen burgenländischen und niederösterreichischen Weinen sei dabei in etwa gleich.

Volker Donabaum

Walter Schneeberger/ORF

Obwohl Volker Donabaum Österreich liebt, wird er in den USA bleiben

Volker Donaubaum liebt seinen Job. Den Sprung nach New York hat er nicht bereut, auch wenn die Tage lang sind. „Nine-to-five gibt es in New York eigentlich nicht. Meistens bin ich von halb neun Uhr in der Früh bis zehn oder elf in der Nacht unterwegs und das meist an sechs Tagen die Woche. Das Tolle an New York ist, dass man jeden Tag etwas Neues sieht. Ich liebe Österreich, weil es ein wunderschönes Land ist. Ich fliege jedes Jahr zwei bis drei Mal nach Hause um die Familie in der Wachau zu besuchen. Ich freue mich jedes Mal wenn ich den Neusiedler See sehe, wenn ich im Burgenland bin. Der Plan ist aber, dass ich hier bleibe“, so Donabaum.