Querdenker in Neumarkt

Oswald Wiener hat einst das österreichische Establishment aufgemischt. Seit einigen Jahren ist er in der Steiermark zu Hause. Im Künstlerdorf Neumarkt an der Raab hat der 81-Jährige einen seiner seltenen Auftritte absolviert.

Im denkmalgeschützten Ensemble von Neumarkt an der Raab haben sich in den letzten Jahrzehnten schon Künstlerpersönlichkeiten wie Peter Handke, Walter Pichler oder Elfie Semotan Inspirationen geholt. Oswald Wiener kennt es erst, seit er in der Nähe wohnt.

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Oswald Wiener - ein Querdenker in Neumarkt

Im Künstlerdorf Neumarkt an der Raab hat der 81-jährige Oswald Wiener einen seiner seltenen öffentlichen Auftritte absolviert.

In die Idylle des Künstlerdorfes bricht bei seinem Besuch eine Art aktionistische Intervention. Der Kulturverein Neumarkt an der Raab inszeniert Oswald Wiener mit einer Hommage an seine aktionistische Vergangenheit.

Erzählungen von seinen Anfängen

Die Auseinandersetzung mit der Sprache ist Motiv in Oswald Wieners Hauptwerk „Die Verbesserung von Mitteleuropa“. Der deutsche Komponist Steffen Schleiermacher hat Auszüge daraus zu einer Text-Ton-Kollage zusammengesetzt. Oswald Wiener betrachtet das mit wohlwollender Distanz.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland Extra“, 28.7.2016

Er wird auch selbst auf die Bühne gebeten. Und erzählt von seinen Anfängen in der Wiener Gruppe mit Konrad Bayer, H.C. Artmann, Gerhard Rühm und Friedrich Achleitner. Damals, Anfang der 50-iger Jahre, mussten sie quasi Avantgarde werden, denn sie konnten nach dem Krieg an keine Vorbilder anknüpfen.

Und als Hommage an Wieners Vergangenheit als Szenewirt in Berlin endet der Abend mit einem Menu à la Café Exil. Der Erlös aus der Veranstaltung dient übrigens der Sanierung des Strohdachs auf dem Veranstaltungsstadel im Künstlerdorf Neumarkt an der Raab.