Kranich für Frieden

Weltweit gedenkt man am Donnerstag des 70. Jahrestages der Atombombe von Hiroshima - in der Friedensburg Schlaining (Bez. Oberwart) wird das wohl bekannteste Vermächtnis eines Hiroshima-Opfers aufbewahrt: Ein winziger Kranich.

Nur wenige Millimeter klein ist der Papierkranich von Sadako Sasaki, dem Mädchen aus Hiroshima. Als am 6. August 1945 die Atombombe über Hiroshima explodiert ist Sadako gerade einmal zwei einhalb Jahre alt. Sie überlebt, aber 10 Jahre später erkrankt sie an den Spätfolgen. Sie klammert sich an einen alten japanischen Glauben: Wer 1.000 Kraniche faltet, wird gesund.

Sadakos in der Bildmitte auf dem Arm ihrer Mutter

ORF

Sadako am Schoß ihrer Mutter

Sadako

ORF

Sadako als 12-Jährige

Fünf Kraniche für fünf Kontinente

Doch als die 1000 Kraniche gefaltet sind, geht es dem Mädchen schlechter als je zuvor. Sie strengt sich immer mehr an und faltet immer kleinere, kunstvollere Kraniche. Bis zu ihrem Tod werden es etwa 1.700 Origami-Kraniche. Ihre letzten fünf Kraniche wurden nach ihrem Tod von ihrem überlebenden Bruder als Zeichen des Friedens in die Welt getragen. Der Kranich für Europa wird seit 2009 im Friedenszentrum in Stadtschlaining aufbewahrt.

Sadakos Kranich

ORF

Kranich als Schatz des Friedenszentrums

Zufällig hat das Autorenehepaar Mitterecker aus Deutsch Bieling (Bez. Güssing) von der Geschichte der Sadako erfahren. Sie machten sich auf nach Japan, lernten den Bruder von Sadako kennen und schrieben gemeinsam mit ihm mehrere Bücher über das Mädchen mit den Kranichen.

Sendungshinweis:

„Radio Burgenland Nachmittag“, 6.8.2015

Der winzige Kranich der Sadako gilt als einer der größten „Schätze“ des Friedenszentrums. Besucher aus aller Welt kommen um dieses Zeichen für den Frieden zu sehen. Der Kranich findet sich auch im Logo der Friedensburg und steht im Mittelpunkt der Friedenswochen für Kinder.