Zink stärkt das Immunsystem

Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken, gibt es viele. Auch das Spurenelement Zink unterstützt das Immunsystem. Daher ist es wichtig, zu wissen, welche Nahrungsmittel Zink enthalten, meint Gesundheitsexpertin Miriam Wiegele.

Ein Mangel an Nahrung ist bei uns sicher nicht zu befürchten, dennoch zeigt sich sehr häufig, dass es zu „Mängel im Überfluss“ kommt. In diesen Fällen ist die Nahrung zwar kalorienreich aber ohne genügenden Gehalt an Vitalstoffen. Solche Mängel führen nicht gleich zu gesundheitlichen Schäden, diese treten erst viel später auf. Eines dieser Spurenelemente, das man im Winter besonders braucht, ist Zink.

Zink hemmt Vermehrung von Viren

Studien zufolge ist Zink in der Lage, die Dauer und Schwere von Erkältungserkrankungen positiv zu beeinflussen. Es konnte gezeigt werden, dass Zink die Vermehrung von Viren hemmen kann und gleichzeitig die Immunreaktion stärkt. Zink ist wie ein Verkehrspolizist, der den wirkungsvollen Ablauf bestimmter Prozesse im Körper und die Erhaltung des Enzymsystems dirigiert. Das Spurenelement aktiviert 70 Enzyme.

In bestimmten Zellen der Bauchspeicheldrüse kommt ein Zink-Insulin-Komplex vor. Zink verbessert die Glucosetoleranz und erhöht die Insulinwirkung. Es beeinflusst die Sexual-, Schilddrüsen- und Wachstumshormone. Für die Synthese von DNA ist es genauso wichtig wie für die Fähigkeit des Dämmerungssehens, es hilft somit gegen Nachtblindheit. Zink stärkt den Geschmacks- und Geruchssinn.

Viel Zink in Austern und Keimen

Zink findet sich besonders reichlich in Austern, doch keine Sorge, auch mit Weizenkeimen, Haferflocken oder Hülsenfrüchten kann man seinen Zinkbedarf decken. Käsesorten wie Camembert oder Emmentaler sind gute Zinkquellen ebenso wie viele Nüsse - vor allem Pinienkerne. Auch ein Tässchen Kakao bringt Zinkzufuhr.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland Vormittag“, 2.12.2014

Die meisten Gemüsearten enthalten relativ wenig Zink, aber viele Gewürzkräuter - im besonderen Basilikum, Estragon, Kümmel, Majoran, Thymian, Rosmarin oder Salbei - strotzen nur so vor Zink. Grundsätzlich sollte es also nicht schwer sein, in normalen Lebenssituationen den täglichen Zinkbedarf über die Nahrung zu decken. Die erwünschte tägliche Zinkzufuhr für den Erwachsenen wird von der WHO mit 15 mg Zink pro Tag angegeben. Schwangere und stillende Mütter haben einen erhöhten Bedarf und sollten bis zu 25 mg pro Tag zuführen.

Intelligenter mit Zink?

An der Universität in Michigan machte man eine aufsehenerregende Entdeckung. Bei der Untersuchung der veraschten Haare, die von Studenten stammten, fanden sich unterschiedliche Kupfer- und Zinkgehalte. Man verglich die Werte und stellte fest, dass Studenten mit einem hohen Intelligenzquotienten wesentlich mehr Kupfer und Zink in ihren Haaren enthielten.

Neuere Untersuchungen ergaben, dass sich bei Legasthenikern niedrige Zinkwerte fanden. Mediziner sind überhaupt der Ansicht, dass Zinkmangel nicht nur zu Wachstumsstörungen des Körpers, sondern auch zu Entwicklungsstörungen des Gehirns führen kann. Vor allem Zinkmangel während der Schwangerschaft kann Kleinwuchs oder andere Fehlbildungen verursachen, wie türkische und schwedische Untersuchungen zeigten.

Diabetiker brauchen Zink

Insulin wird in Form eines Zink-Insulin-Komplexes in der Bauchspeicheldrüse gespeichert. Bei der Insulinfreisetzung wird dieser Komplex aufgespalten, das freie Zink wird dann wieder in das von der Bachspeicheldrüse neu produzierte Insulin eingebaut. Beim Diabetiker ist dieser Vorgang wahrscheinlich gestört. Zahlreiche Studien brachten an den Tag, dass Diabetiker eine vermehrte Zinkausscheidung über den Harn und erniedrigte Zink- Blutwerte haben.

Es gibt jedoch auch Diabetiker mit normalem Zinkblutspiegel. Wahrscheinlich hängt dies mit der Dauer der Erkrankung und der Einstellqualität zusammen. Auf jeden Fall sollten Diabetiker darauf achten, den Zinkgehalt im Blut untersuchen zu lassen und wenn nötig, Zinkpräparate zuzuführen.

Ursachen eines Zinkmangels

Zink wird ebenso wie Eisen und Jod zu den „kritischen“ Spurenelementen gezählt, weil es nicht immer mit der Nahrung in ausreichender Menge zugeführt wird. Folgende Ursachen, die zu einem Zinkmangel führen können, sollten in Betracht gezogen werden:

  • Unzureichende Zufuhr über die Nahrung, zu viel Fastfood und ähnliche Ernährungsformen, aber auch Reduktionsdiäten können zu erniedrigten Zinkwerten führen.
  • Zink wird in den mittleren Dünndarmabschnitten über die Schleimhaut ins Blut aufgenommen. Bestimmte Darmerkrankungen können daher zu einer verringerten Resorption führen.
  • Erhöhte Zinkverluste können durch Nierenerkrankungen, Durchfall, starkes Schwitzen und vermehrten Alkoholgenuss auftreten.
  • Die Einnahme bestimmter Arzneimittel wie z.B. Antazida (Säurehemmer), Lipidsenker (gegen erhöhten Cholesterinspiegel), harntreibender Medikamente, Kortison, Empfängnisverhütungsmittel, ACE- Hemmer (gegen hohen Blutdruck), etc. führen zu einem erhöhten Bedarf an Zink. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker darüber.
  • Erhöhter Bedarf an Zinkversorgung besteht während der Schwangerschaft, Stillzeit, im Wachstum, bei Leistungssportlern, Menschen mit stressigen Berufen und in Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr wie im Winter.