Wenn die Zeitumstellung Probleme macht

Kommendes Wochenende werden die Uhren wieder auf Winterzeit umgestellt - also um eine Stunde zurückgestellt. Wie sich die Zeitumstellung auf unseren Körper auswirkt, weiß Gesundheitsexpertin Miriam Wiegele.

Die Umstellung auf die Winterzeit macht den Menschen weniger zu schaffen als die Umstellung auf die Sommerzeit, ist es doch die Umstellung auf die „Normalzeit“, also die Zeit, die den vorgegebenen inneren Rhythmen des Menschen entspricht. Dennoch ist es wieder eine Umstellung und die kann durchaus bei vielen Menschen gesundheitliche Störungen verursachen. Wird die Uhr im Herbst von der Sommerzeit auf die normale Zeit umgestellt, so wachen viele Menschen morgens eher auf und werden abends früher müde. Auch hier gerät der Rhythmus durcheinander. Beim Einen mehr, beim Anderen weniger. Aber kaum jemand bleibt völlig unbeeinflusst.

Zu wenig Tageslicht

Problematischer als die Uhrzeit sind der kürzere Herbsttag und das schwächere Tageslicht in dieser Jahreszeit. In der Folge könnte es häufiger zu gedrückten Stimmungen bis hin zur Winterdepression kommen. Häufig stärker betroffen sind ältere Menschen, Säuglinge und Kinder, deren Organismus sich mit der Anpassung an Zeitumstellungen schwerer tut. Besonders schwierig ist die zweimal im Jahr notwendige Anpassung für Menschen, die bereits unter Schlafstörungen leiden. Auch Menschen, die unter organischen Erkrankungen leiden, haben unter der Zeitumstellung besonders zu leiden. Untersuchungen haben ergeben, dass in den ersten drei Tagen nach der Zeitumstellung 25 Prozent mehr Krankenhausbehandlungen wegen Herzbeschwerden durchgeführt werden, als im sonst im Durchschnitt eines Jahres. Häufige Beschwerden sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Einschlafstörungen, die aber meist nach einigen Tagen vergehen.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland Vormittag“, 21.10.2014

Bei Schlafstörungen: Passionsblume, Baldrian und besonders die Melisse können in Form von Tinkturen helfen, besser ein- und durchzuschlafen.

Frühstückstee für morgenmüde Menschen: Melisse, Pfefferminze und eine Prise Rosmarin mischen, 1 TL mit ¼ l heißem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Mit Honig süßen.

Müdigkeit: Die Taigawurzel ist ein sogenanntes Adaptogen, das Stressfolgen ausgleichen helfen kann. Die Umstellung ist ein besonderer biologischer Stress und Taigawurzel, am besten in Form von Dragees, hilft besonders, wenn Müdigkeit die Folge der Umstellung ist.

Konzentrationsstörungen: Der Ginkgo hilft besonders, die Hirndurchblutung anzuregen und vielleicht auch in dieser Zeit der Umstellung, dadurch auch die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Man verwendet ihn in Form fertiger Präparate aus der Apotheke.

Atemübung

Ein Tipp aus der Chinesischen Medizin: Schon im Bett liegend oder stehend kann man folgende Energieübung- ganz ohne Anstrengung - durchführen. Der wichtigste Energiepunkt Lg20 heißt Qi Hai, Meer der Energie und liegt knapp unter dem Nabel. Frauen legen die rechte Handfläche mit dem Mittelpunkt auf Lg20, die linke Hand darüber, die Daumen sind oberhalb des Nabels gekreuzt. Bei Männern ist es umgekehrt – erst die linke Handfläche über Lg20 und dann die rechte Hand darüber legen. Ruhig und tief durch die Nase einatmen, den Atem in den Bauch zum Nabel hin fließen lassen und dann laut durch den Mund ausatmen. Wir Europäer vernachlässigen die Bauchatmung viel zu sehr, es reicht, nach drei tiefen Atemzügen diese Übung abzuschließen