Bach-Blüten gegen Schulstress

Der Schulbeginn kann für Kinder stressig sein. Sanfte Heilmittel können da helfen, meint Gesundheitsexpertin Miriam Wiegele: Bach-Blütenessenzen seien besonders geeignet, um das seelische Gleichgewicht zu bewahren.

Die Bach-Blütentherapie wurde von dem englischen Arzt Edward Bach zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt. Er ging davon aus, dass jeder Krankheit eine seelische Gleichgewichtsstörung vorausgeht, die sich in negativen Verhaltensmustern zeigt. Diese können zum Auslöser für seelische und körperliche Krankheiten werden. Ziel der Bach-Blütentherapie ist die „Reharmonisierung“ dieser negativen Verhaltensmuster.

Wirkung der Bach-Blüten

Laut Bach gibt es für jeden „disharmonischen Seelenzustand“ Blüten, deren Ausstrahlung und Schwingung ausgleichend wirken können. Er entwickelte ein eigenes Verfahren, wie man quasi die Botschaft der Blüten in eine Information an den Menschen umwandeln kann. Bach-Blüten sind sanfte Mittel, die vielleicht bei Seelenzuständen wie konkreten Ängsten oder Berührungsängsten, übermäßiger Begeisterung oder Entmutigung helfen können.

Honeysuckle

Miriam Wiegele

Honeysuckle

Was Bach-Blüten nicht sind

  • Bach-Blüten sind keine Medizin im klassischen Sinne und keine Alternative für eine medikamentöse Behandlung, sondern höchstens eine wichtige Ergänzung.
  • Sie enthalten keinerlei pharmakologische Wirkstoffe, weshalb ihre Wirkung aus Sicht der Medizin meist bezweifelt wird.
  • Sie bekämpfen keine Krankheiten, es gibt also keine Bach- Blüten gegen Kopfweh oder Husten. Dennoch sind die Erfahrungen einer positiven Wirkung sehr häufig. Auch wenn dies von medizinischer Seite auf einen Placebo-Effekt zurückgeführt wird, gilt der alte Spruch: „Wer heilt, hat recht“ und im übrigen muss die Wissenschaft heute bestätigen, dass auch bei vielen pharmakologisch wirksamen Medikamenten die Wirkung viel mit Placebo zu tun hat.

Anwendung von Bach-Blüten

Bach-Blüten gibt es in der Apotheke in Form eines kompletten Sets mit 40 „Stockbottles“ oder als einzelne Vorratsflasche zu kaufen. Die Apotheker sind auch bereit, die gewünschten Mischungen in einnahmefähiger Form herzustellen.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland am Vormittag“, 2.9.2014

Will man selber eine Mischung herstellen, gibt man je zwei Tropfen der ausgewählten Bach-Blüten (üblicherweise nicht mehr als fünf) in ein 20 ml- Fläschchen, füllt mit stillem Mineralwasser zu 75 Prozent auf und den Rest mit 40-prozentigem Alkohol wie Weinbrand. Will man kleinen Kindern die Tropfen geben, mischt man je einen Tropfen in ein 10 ml- Fläschchen, füllt nur mit Wasser auf und bewahrt dies im Kühlschrank.

Üblicherweise nimmt man viermal täglich vier Tropfen, kann die Einnahmehäufigkeit aber auch je nach Gefühl erhöhen. In Krisensituationen wie zum Beispiel Prüfungen kann man den Kindern die Tropfen auch in die Schule mitgeben, dann nehmen sie direkt vor der Prüfung vier Tropfen. Die Einnahme von Bach-Blüten kann auch ergänzend zu schulmedizinischen oder homöopathischen Heilmitteln erfolgen.

Bachblüten für Kinder

  • Agrimony (Odermennig): Für Kinder, die nach außen hin immer fröhlich wirken, deren innere Spannungen sich aber durch Nägelbeißen, Haarzupfen, Kratzen oder ähnliche Symptome äußern.
  • Aspen (Zitterpappel): Bei unbewussten Ängsten, die Kinder schreien im Schlaf und haben Alpträume, haben Angst vor finsterem Schlafzimmer.
  • Beech (Buche): Hilft den Kindern, die Eltern oder andere Autoritätspersonen und deren Handlungen besser zu verstehen und auch leichter zu tolerieren.
  • Centaury (Tausendguldenkraut): Für liebe Kinder, die gutwillig und fügsam sind und sofort auf Lob oder Tadel reagieren. Sie bereiten Eltern keine Probleme, außer, dass sie oft Prügelknaben der Klasse sind. Werden leicht ausgenutzt. Sind leicht ermüdet, vermeiden Auseinandersetzungen.
  • Cherry Plum (Kirschpflaume): Für Kinder, die unter extremen inneren Spannungen, Verkrampfung, zwanghaftem Hin- und Hergehen, Stottern und unkontrollierten Wutausbrüche leiden und Bettnässer sind.
  • Chestnut Bud (Rosskastanienknospen): Wenn Kinder immer die gleichen Fehler machen, wirkt auch bei Legasthenikern unterstützend, wenn Kinder immer etwas zerstreut sind, viele Dinge einfach nicht registrieren, trotz aller Ermahnungen immer dasselbe vergessen und beim Diktat immer dieselben Fehler machen, langsame Lerner sind und Lern-Blockaden haben.
  • Chicory (Wegwarte): Kind will im Mittelpunkt stehen, will Aufmerksamkeit auf sich ziehen, greift dabei zu allen Mitteln wie Schmeicheln, Diensteifer bis hin zu Krankwerden, versteht nicht, warum er/sie jetzt in der Schule nur einer von vielen ist. Manchmal sollten nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Eltern Bachblüten nehmen: Die Chicory-Mutter ist die typische Glucke, die ihre Kinder nicht selbständig entwickeln lassen will und glaubt, immer alles unter Kontrolle haben zu müssen (würde am liebsten die Hausaufgaben für das Kind machen.
  • Clematis (Waldrebe): Wenn das Kind mit offenen Augen träumt. Ist an sich schöpferisch, aber gedankenverloren, registriert nichts. Schlechtes Gedächtnis, da kein Sinn für Einzelheiten, hört nie richtig zu. Oft apathisch vor sich hinträumende Kinder aus unglücklichen Elternhäusern, chronische „Lügner“, weil sie in Fantasiewelten leben.
  • Elm (Ulme): Für vorübergehende Phasen, in denen das Kind sich überfordert glaubt, das Gefühl hat, nicht genug Kraft zu haben, seine Leistung zu erbringen.
  • Gentian (Enzian): Skeptiker, rechnet mit Misserfolgen und lässt sich, wenn Rückschläge eintreten, leicht entmutigen.
  • Heather (Heidekraut): Das bedürftige Kind, das ständig Aufmerksamkeit braucht und Zuwendung. Es sind oft Kinder aus emotionell unterversorgten Elternhäusern. Will ständig im Mittelpunkt stehen aus reinem Selbstmitleid (Unterschied zu Chicory).
  • Holly (Stechpalme): Brauchen Kinder, die sich zurückgesetzt fühlen, zum Beispiel, weil neue Geschwister kommen, hilft gegen Eifersucht
  • Honeysuckle (Geißblatt): Ist geistesabwesend, verträumt. Im Unterschied zum Clematis-Kind, das auch verträumt ist, flüchtet das Honeysuckle-Kind gerne in die Vergangenheit, hat zum Beispiel ständig Heimweh - daher ein bewährtes Mittel für den Schulanfang!
  • Hornbeam (Hainbuche): Wenn man zu lange und zu intensiv gelernt hat und sich nun geistig ausgelaugt fühlt. Wenn man sich geistig blockiert vorkommt, gutes Prüfungsmittel.
  • Impatiens (Springkraut): Für Kinder, die in der Schule immer den anderen etwas voraus sind und daher den Unterricht stören - Zappelphilipp.
  • Larch (Lärche): Kind zweifelt an eigenen Fähigkeiten, Mangel an Selbstvertrauen, stottert, klammert sich an die Mutter, bewährtes Prüfungsmittel, wenn man das Gefühl hat, nicht gut genug gelernt zu haben.
  • Mimulus (Gauklerblume): Das Hauptbild von Mimulus ist konkrete Angst: Angst vor dem Lehrer, vor Mitschülern, vor dem Hund, „Hasenfüße“, wollen immer beschützt werden.
  • Rock Water (Quellwasser): Starkes Perfektionsstreben, will immer besser als die anderen sein.
  • Scleranthus (Knäuel): Kann sich nicht entscheiden, sprunghaft, launisch, fängt viel an, macht nichts fertig, macht ständig etwas anderes.
  • Vervain (Eisenkraut): Möchte alles 150-prozentig machen. Wenn der Lehrer um etwas bittet, stürzen sich die Kinder stolz und mit Feuereifer auf diese Aufgabe. Verströmen ihre Energie nach außen, sind aufgedreht, können sich nicht entspannen. Überaktive Kinder, die abends nicht ins Bett zu bekommen sind.
  • Walnut (Walnuss): Für alle Zeiten mit Neubeginn, also Eintritt in den Kindergarten, Schule, neuer Lehrer, aber auch in Veränderungsphasen wie Pubertät. Hilft bei Neubeginn, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
  • White Chestnut (Rosskastanie): Wenn das Kind immer die gleichen Gedanken im Kopf hat, immer die gleichen Probleme bearbeitet, aber nicht weiterkommt. Für Kinder, die nicht einschlafen können, weil die Gedanken ständig um das am Tag Erlebte kreisen.
  • Wild Rose (Hundsrose): Für apathisches Kind. Es unternimmt keinerlei Anstrengung, im Leben Positives zu erreichen. Ist immer müde - innere Kapitulation: „Wozu lernen, es wird ja sowieso ein Fleck!“
  • Willow (Weide): Das arme Hascherl, immer haben die anderen Schuld, fordert, ist aber nicht bereit, auch etwas zu geben. Nimmt jede Hilfe selbstverständlich an, befremdet aber jene, die helfen wollen, ist muffelig, übelnehmerisch. Spielverderber und Miesmacher.
  • Rescue Remedy (Notfalltropfen): Diese Mischung für Notfälle wurde von Edward Bach selbst zusammengestellt. Sie hilft in Notsituationen wie nach einem Unfall, Schrecksituationen, bei seelisch extrem belastenden Zuständen und überhaupt, wenn die Kinder komplett durcheinander gekommen sind.

Passenden Bach-Blüten finden

Der erste Weg sollte sicher der Blick in ein Buch über Bach-Blütentherapie sein. Da Bach-Blüten aber viel mit verdrängten seelischen Zuständen zu tun haben (auch bei den ihren Kindern helfen wollenden Eltern), kann es manchmal schwer sein, nur von logischen Überlegungen her die richtige Mischung zu finden. Zufälle gibt es ja angeblich nicht und daher könnte es hilfreich sein, die Kinder Karten ziehen zu lassen.

Es gibt sehr informative Karten-Sets zu Bach-Blüten und die Mischung stellt man dann dementsprechend zusammen. Einfacher ist es, auf bewährte Mischungen zurückzugreifen. Da Bach-Blüten auf einer Informationsebene wirken, kann die Einnahme eines nicht passenden Mittels nicht schaden - es wirkt dann ganz einfach nicht.

Kombination für die erste Schulzeit:

  • Honeysuckle - gegen das Heimweh nach Hause
  • Mimulus - gegen die Furcht vor neuer Situation
  • Walnut - für den Neubeginn
  • Olive - gegen die Erschöpfung, die diese neue Situation mit sich bringt.

Prüfungskombination:

  • Larch - gegen mangelndes Selbstvertrauen
  • Gentian - gegen Zweifel und Entmutigung
  • Hornbeam (oder Elm) - gegen vorübergehendes Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein
  • White Chestnut - für bessere Konzentration und innere Lockerheit
  • Mimulus - gegen Erwartungsangst (oder Rock Rose bei innerer Panik!)

Konzentration:

  • White Chestnut - gegen die Unfähigkeit, sich von bestimmten Gedanken zu lösen
  • Clematis - gegen gedankliches Abschweifen
  • Scleranthus - gegen innere Sprunghaftigkeit
  • Olive - für Kraft zur Konzentration

Allgemeine Lebensbewältigung:

  • Larch - für Selbstvertrauen
  • Gentian - für Durchhaltekraft
  • Wild Rose - gegen Apathie
  • Hornbeam oder Olive - für Kraft
  • Clematis (oder Honeysuckle) - gegen die Flucht aus der Realität
  • Willow - für Lebensbejahung

Stottern:

  • Heather - gegen krankhaftes Geltungsbedürfnis
  • Gentian - gegen Rezidivneigung, erwartet zu stottern
  • Larch - gegen mangelndes Selbstvertrauen
  • Impatiens - gegen übereilte und unkoordinierte Lautbildung
  • Cherry Plum - gegen inneren Konflikt

Nägelbeißen:

  • Agrimony - gegen innere Spannung
  • Pine - schlechtes Gewissen wegen Nägelbeißen

Nervosität:

  • Impatiens - gegen Unruhe
  • Vervain - gegen innere Spannung
  • Mimulus - gegen unterdrückte Erwartungsangst
  • Holly - gegen unterdrückte Aggressivität