Pannonische Tafel: Hilfe für drei Kinder

Es ist eine Geschichte, die von Tod, aber auch Hilfsbereitschaft erzählt. Die „Pannonische Tafel“ in Eisenstadt startet eine Hilfsaktion für drei Kinder aus Rumänien. Die Mutter, Pflegerin in Oberwart, starb, der Vater in Rumänien ist schwer krank.

Im Winter vor eineinhalb Jahren begann die sechsfache Mutter Florentina in der Nähe von Oberwart ein demenzkrankes Paar zu pflegen. Die Frau war damals 40 Jahre alt. Monate später entdecken Ärzte, dass sie Krebs im Endstadium hat. Florentina stammte aus Rumänien, wo auch ihre Kinder lebten, gemeinsam mit deren Vater, der ebenfalls Krebs im Endstadium hat.

Haus in Rumänien

Pannonische Tafel

Das Haus in Rumänien

„Wir sind Freundinnen geworden“

Ein Mitarbeiter der Sozialversicherung erfuhr von diesem Schicksal und wandte sich an Andrea Roschek von der Pannonischen Tafel in Eisenstadt und bat sie um Hilfe. Sie entschloss sich damals sofort, die schwer kranke Florentina bei sich aufzunehmen.

„Sie hat bis vor Weihnachten bei mir gewohnt, immer wieder mit Unterbrechungen fürs Spital. So sind wir halt wahnsinnig gute Freundinnen geworden. Wir sind jeden Abend zusammengelegen und haben philosophiert über das Leben und was für einen Sinn das hat. Letztendlich sind wir dann dazu gekommen, dass alles einen Sinn hat“ erzählt Andrea Roschek.

Mutter tot, Vater Krebs im Endstadium

Vergangene Weihnachten fuhr Florentina dann zu ihren Kindern nach Rumänien, zwei Wochen später war sie tot. Andrea Roschek, die vor zehn Jahren selbst zwei ihrer Kinder bei einem Unfall verloren hat, fuhr sofort zu Florentinas Kinder nach Rumänien.

„Weil ich gewusst habe, dass sie nicht nur ihne Geld sind, sondern auch ohne Trost. Ich habe schon gewusst, dass die Familie sehr arm lebt, aber dass es eigentlich zwei Räume sind, die knapp über dem Kopf aufhören, dass es kein Wasser gibt, keine sanitären Anlagen, kein Klo. Die Kinder sind zum Bach gegangen, um sich zu waschen.“

Sendungshinweis

„Radio Burgenland Nachmittag“, 18.4.2014

„Bitte kümmere dich um die Kinder“

„Und als ich die Kinder besucht habe, ist der Vater weinend zusammengebrochen und hat gesagt ‚Bitte, bitte, hilf mir, ich habe kein Geld für die Kinder, ich habe keine Kraft mehr für sie. Bitte, kümmere dich um sie‘“, erzählt Andrea Roschek weiter.

Andrea Roschek mit der rumänischen Familie

Pannonische Tafel

Florentina starb mit 40 Jahren an Krebs

Spendenaktion gestartet

Und das tat und tut die 50-jährige Eisenstädterin auch. Sie holte die drei minderjährigen Kinder zu sich nach Hause und meldete sie in Schulen an. Damit sie aber bleiben können, braucht sie 20.000 Euro als Absicherung - so will es das Gesetz. Frau Roschek hat daher nun eine Spendenaktion gestartet, die sie über die Pannonische Tafel organisiert. Bis Ende Juni braucht sie das Geld.

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