Georg Kugler: Erinnerungen an 1938

Vor 75 Jahren - im März 1938 - erfolgte der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich. Georg Kugler aus St. Margarethen war damals gerade einmal elf Jahre alt, aber er erinnert sich noch sehr gut an die Ereignisse von damals.

Bereits am 11. März Nachmittags versuchte der spätere Gauleiter Tobias Portschy vor dem Landhaus die Macht an sich zu reißen. Mit Erfolg. Der Landeshauptmann der Vaterländischen Front Hans Sylvester wurde verhaftet. Georg Kugler erlebte die Ankunft der deutschen Wehrmacht in St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung).

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Stimmung in St. Margarethen geteilt

Ein „Radio Burgenland extra“ mit dem Titel „Burgenland 1938 - 75 Jahre nach dem Anschluss“ widmet sich am Donnerstag, 14.3.2013, ab 20.00 Uhr den Ereignissen im März 1938.

Im christlich-sozial geprägten St. Margarethen war die Stimmung im Angesicht der Ankunft der deutschen Soldaten geteilt.

„Ein großer Teil war dagegen. Nicht alle waren dafür. Ich muss dazu sagen, dass damals die Wirtschaftskrise war. Die Leute haben nichts verdient. Wir haben keine Arbeitsplätze gehabt“, erinnerte sich Kugler.

St. Margarethen im Jahr 1938

ORF

St.Margarethen im Jahr 1938

Wehrmacht in St. Margarethen

In St. Margarethen bezogen deutsche Wehrmachtsoldaten Stellung. Die Vertreter der Vaterländischen Front wurden verhaftet Georg Kugler selbst bekam als Schüler die Veränderungen durch die „neue Ordnung“ hautnah mit.

St. Margarethen im Jahr 1938

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St.Margarethen im Jahr 1938

Georg Kugler, Jahrgang 1926, musste 1944 in den Krieg, wurde schwer verletzt, überlebte in einem Kriegsgefangenenlager. Zurück in St. Margarethen gründete er den örtlichen Musikverein und brachte zahllosen Jugendlichen das Musizieren bei.

St. Margarethen im Jahr 1938

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Auf Anregung seiner ältesten Tochter schrieb Kugler seine Lebensgeschichte in Buchform nieder. Mit dem Alter, sagt Kugler, würden die Ereignisse, vor allem jene der Kriegszeit, immer präsent (Sendungshinweis: „Radio Burgenland Nachmittag“, 13.3.2013).