Firmeninsolvenzen und Privatkonkurse steigen

Sowohl die Firmeninsolvenzen als auch die Privatkonkurse sind im Burgenland gestiegen. Das besagt die aktuelle Insolvenzstatistik des Alpenländischen Kreditorenverbands für das erste Halbjahr 2018.

Im Vorjahr gab es insgesamt 39 eröffnete Privatinsolvenzen, heuer gab es im ersten Halbjahr bereits 127 eröffnete Privatinsolvenzen. Das ist eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr und hat es laut dem Alpenländischen Kreditorenverband noch nie gegeben.

Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen gibt es ein neues Recht für Privatinsolvenzen. Viele warteten das ab, daher kam es jetzt zu einem ungewöhnlich großen Anstieg. Für Private ist es jetzt leichter Insolvenz anzumelden. Viele hätten nach der alten Regelung nicht in Privatinsolvenz gehen können. Früher musste man dafür mehr finanzielle Möglichkeiten haben.

Durchschnittsverschuldung: 165.000 Euro

Die Durchschnittsverschuldung ging auf 165.000 Euro zurück. Im Burgenland werden durchschnittlich fünf Privatverfahren pro Woche eröffnet. Auch die angemeldeten Firmeninsolvenzen im Burgenland sind gestiegen, allerdings nur um knapp 20 Prozent.

Es wurden weniger Verfahren als im Vorjahr eröffnet - nämlich 49. Die meisten Dienstnehmer - nämlich 26 - waren laut Alpenländischem Kreditorenverband bei „Fliesen Tauchner“ in Pinkafeld (Bez. Oberwart) von einer Insolvenz betroffen.

Die Bauinsolvenzen stiegen im Burgenland um das Vierfache - im Gegensatz zum Österreich-Trend. Bauinsolvenzen sind auf den ersten Platz der Insolvenzfälle im Burgenland vorgerückt.