Schlaganfall: Auch junge Menschen betroffen
Die junge Frau hätte nicht im Traum daran gedacht, dass sie tatsächlich der Schlag treffen könnte. Doch 2011 mit 24 Jahren passierte es. Inzwischen ist Julia Baumgarten von Wien ins Burgenland gezogen. Die gebürtige Niederösterreicherin ist inzwischen Anfang 30. In ihrem Haus in Winden am See produziert sie in ihrer Freizeit Granola, ein überbackenes Knuspermüsli.
Bis vor wenigen Jahren hätte man sie mit gesunder Ernährung weit jagen können. Frühstück, das war für sie Kaffee mit Zigarette. Bis sie der Schlag traf. Nur wenige Stunden später kam der zweite Schaganfall - mit letzter Kraft konnte Julia Baumgarten selber den Notarzt rufen.
ORF
Rauchen und ungesunder Lebensstil als Auslöser
Körperlich überstand Julia Baumgarten die beiden Schlaganfälle mit wenigen kleineren Beeinträchtigungen. In ihrem Internet-Blog schreibt sie sich als „Miss Finnland“ so manches von der Seele. Auch den Ursachen für die frühen Schlaganfälle ist sie intensiv auf den Grund gegangen.
„Im Nachhinein gesehen war sicher Nikotin ein Grund, auch die Pille und natürlich der Stress. Ich war damals nur auf den Job fokussiert, habe keinen Sport gemacht und mich nicht gesund ernährt. “, so Baumgarten. In den vergangenen sieben Jahren änderte sie ihr Leben grundlegend. Sport gehört jetzt auf alle Fälle dazu.
ORF
Risikofaktor Bluthochdruck
Laut dem Oberpullendorfer Neurologen Michael Ackerl ist ein Schlaganfall an sich eine Erkrankung von Menschen höheren Alters - aber es gibt natürlich auch den sogenannten „juvenilen Schlaganfall“, der Personen im Alter von 18 bis 45 Jahren betrifft. Die Risikofaktoren sind bei jungen Menschen meist genau dieselben wie bei älteren Personen - nämlich Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Rauchen - bei Frauen erhöhtes Risiko in Kombination mit der Pille - und auch seltene Erkrankungen wie Gefäßentzündungen, so Ackerl. Natürlich müsse man bei jungen Patienten diagnostisch ein weiteres Spektrum untersuchen, so der Neurologe.
Schlaganfall erkennen
Einen Schlaganfall könne man an verschiedenen Symptomen erkennen, so Ackerl. Zum Beispiel, wenn es plötzlich zu einer halbseitigen Lähmung kommt, oder einem bamstigen, kribbelnden Gefühl auf einer Seite, oder einer einseitigen Sehstörung. Bei diesen Alarmsignalen sollte man schnell handeln, die Rettung alarmieren, damit man schnell in eine „Stroke Unit“ - eine spezielle Schlaganfalleinheit - kommt.
Vorbeugen kann man einen Schlaganfall mit einer gesunden Lebensweise - Man sollte darauf achten, das der Blutdruck und die Blutfette im Normalbereich sind, nicht rauchen und regelmäßig Bewegung machen, so Ackerl. Bei der Gesundenuntersuchung gibt es bestimmte Laborwerte, sogenannte „Red Flags“, die untersucht werden - wie zum Beispiel Blutzucker oder Herzrhythmusstörungen - die schon Aufschluss über eine Erkrankung geben können, so der Neurologe.